Donnerstag, September 12, 2024

Inklusion: Nicht auf Kosten, sondern über Tellerrand schauen

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Werne. Wer Inklusion will, muss innovative Ideen entwickeln und neue Wege der Zusammenarbeit suchen, argumentiert die SPD-Fraktion und fordert deshalb, ein integriertes Handlungskonzept Inklusion zu erarbeiten. Im Ausschuss für Soziales, öffentliche Ordnung, Integration und Inklusion wurde der Antrag der Sozialdemokraten beraten – und erwartungsgemäß vertagt.

Bei der Einrichtung einer Vollzeitstelle für eine(n) Inklusionsbeauftrage(n) würden der Stadt Werne Personalkosten zwischen 67.045 und 70.737 Euro entstehen. Diese Summe war Knackpunkt in der Diskussion. Da half auch ein flammender Appell von Angelika Roemer, Vorsitzender des Behindertenbeirats, zunächst einmal wenig.

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„Klar, bei der Kostenfrage stöhnen einige. Aber wenn wir jemanden haben, der weiß, was Inklusion bedeutet und mitbegleitet, früh ein Auge drauf hat, der spart der Stadt am Ende auch viel Geld“, gab Angelika Roemer zu bedenken. Sie erinnerte an Veranstaltungen, bei denen Menschen mit Behinderungen ausgeschlossen seien, weil etwa ein Behinderten-WC fehle. Außerdem nannte sie die Ausschusssitzung als Beispiel, der ein bestimmter Personenkreis ohne Gebärdendolmetscher gar nicht folgen könnte.

Von abgesenkten Bordsteinkanten über die automatische Tür auf der Nordseite der St.-Christophorus-Kirche und die verbreiterten Behindertenparkplätze bis zum neuen Fahrstuhl als barrierfreien Zugang zum Bürgersaal im Alten Rathaus – vieles habe der Behindertenbeirat erreicht. „Denn vielen Mitmenschen fallen die problematischen Bereiche für Gehandicapte in unserer Stadt gar nicht auf“, weiß Roemer: „Jeden von uns kann es treffen, deshalb müssen wir über den Tellerrand schauen.“

Die CDU-Vertreter waren sich einig, über die mögliche Einrichtung einer neuen Stelle in den Haushaltsberatungen zu entscheiden. FDP-Politiker Benedikt Lange verstand den Wunsch, sah in einer weiteren Planstelle eine Belastung des städtischen Haushalts. „Das können wir uns nicht erlauben.“

Siegfried Scholz (SPD) stimmte dem Vorschlag zu, stellte aber abschließend zufrieden fest: „Die Sinnhaftigkeit unseres Antrags ist unbestritten. Das ist angekommen.“

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