Werne. Rund 30 Interessierte nutzten die Gelegenheit, einen Blick in die historische Stuhlmacher-Werkstatt an der Westmauer 15 zu werfen. Der Verein „Freunde des historischen Stadtkerns Werne“ hatte zu einer Besichtigung eingeladen, um über den Fortschritt der laufenden Renovierungsarbeiten zu informieren.
„Wir hatten das Stuhlmacher-Haus lange als mögliches dezentrales Museum im Blick, konnten die Pläne aber nicht umsetzen. Umso dankbarer sind wir, dass mit Burkhard Jankowski nun ein Privatmann bereit ist, dieses Gebäude zu einem privaten Museum umzubauen“, sagte der Vorsitzende Karl-Heinz Schwarze zur Begrüßung.
Das Gebäude steht seit dem 13. Juni 1996 unter Denkmalschutz und gilt als bedeutendes Zeugnis des alten Handwerks in der Werner Altstadt. Bis zu seinem Tod im Jahr 2012 arbeitete hier der Stuhlmacher Heinz Elberfeld. Seither blieb die Werkstatt verschlossen – nahezu unverändert und mit vollständig erhaltener Ausstattung. „Es sah so aus, als ob der Stuhlmacher seinen Platz gerade erst verlassen hat“, beschreibt Eigentümer Burkhard Jankowski den Zustand beim ersten Betreten. Anfang 2025 erwarb er das um 1900 errichtete Haus.

Fortschritte bei den Renovierungsarbeiten
Bei den Sanierungsarbeiten zeigte sich schnell der Handlungsbedarf: Bevor das Dach neu eingedeckt werden konnte, musste ein fünf Meter langer, durch Feuchtigkeit beschädigter Balken ersetzt werden. „Das war schon ein besonderer Aufwand“, sagt Jankowski. Inzwischen sind neue Fenster eingesetzt und das Dach fertiggestellt.
Auch im Erdgeschoss hat sich viel getan. Der Raum, der zuletzt als Abstellfläche genutzt wurde, wurde komplett ausgeräumt. Die beiden schweren Holzbearbeitungsmaschinen konnte Jankowski an Werner Handwerksbetriebe weitergeben. „Mit neuem Boden und einer kleinen Nasszelle sollen hier künftig Treffen und Vorträge stattfinden“, erklärt er. Auf Empfehlung des Schornsteinfegers wurden die alten Kohleöfen durch Pelletöfen ersetzt.

Im nächsten Schritt wird das Dachgeschoss ausgebaut. Dort soll ein Ausstellungsraum entstehen. Herzstück des Hauses bleibt jedoch die historische Werkstatt mit zahlreichen Originalwerkzeugen und Maschinen, darunter auch eine elektrische Bandsäge – vermutlich die erste ihrer Art in Werne.
Beeindruckte Besucherinnen und Besucher
Aus Platzgründen führte Jankowski die Gäste in kleinen Gruppen durch die erste Etage. Viele zeigten sich beeindruckt von der Authentizität der Werkstatt und der Sorgfalt, mit der das Gebäude wieder hergerichtet wird. Im Anschluss präsentierte Jankowski im Haus des Verkehrsvereins am Roggenmarkt Fotos der bisherigen Renovierungsschritte.























