Herbenr. 200 Jahre Bürgerschützenverein 1822 Herbern – nach drei Jahren Pause kamen die Schützenbrüder und Schützenschwestern zum Jubiläumsfest am Graf von Merfeldt Schützenplatz am Haselbüschken wieder zusammen – es war ein Fest für die Geschichtsbücher.
Drei Tage stand sozusagen das Dorfleben still, denn es wurde gefeiert, als ob es kein Morgen mehr gibt. Ein spannendes Königsschießen am Freitagabend, eine besondere Auszeichnung vom Land NRW, ein Sternmarsch mit 13 Gastvereinen und neun Musikkapellen sowie ein Schütze, der im fremden Bett einen Polizeieinsatz auslöste.
Das Königspaar mit Nils „Egon“ Schütte und Jannika Feldmann hat bewiesen, dass sie das Schützenvolk regieren können. Als am Samstag alle Vereinsmitglieder und Gäste das Zelt rockten, bebte dieses mit im Takt. Mittendrin das Königspaar und der Jungschützenkönig mit Leon Feldkemper und Johanna Mönster die unterbrochenen tanzten, die Gläser hoben und einfach nur gefeiert wurden. „So ein Jubiläum organisiert man nicht alle Tage. Ich durfte schon zweimal dabei sein. Es war ein Wahnsinnsfest“, sagte der zweite Vorsitzende des Vereins, Johannes Schlüter, am Samstagabend.
Vorangegangen war am Freitagabend ein Vogelschießen mit vier Anwärtern, das spannender nicht hätte sein können. Nachdem Schütte den Vogel von der Stange holte, überrollten ihn die Emotionen. Mama Marlis trocknete die Tränen und seine Anhänger trugen ihn auf Händen.

Am Samstag gab es den großen Sternmarsch bei schönstem Wetter. Von drei verschiedenen Standorten aus gingen die rund 800 Schützen und Musikkapellen dann zum Sportplatz an der Werner Straße wo Dankesreden von Bürgermeister Thomas Stohldreier und dem Vorsitzenden des Vereins, Karsten Nägeler, geschwungen wurden. Dietmar Panske, der auch als Gastschütze vom Schützenverein Ascheberg vor Ort war, hatte noch ein Geschenk in seiner zweiten Funktion als Landtagsabgeordneter in petto. Der erste Vorsitzende Karsten Nägeler wurde mit der Ehrenamtsmedaille des Landes NRW ausgezeichnet.
Christian Feldkämper vom Schützenverein Horn sicherte sich mit dem 93. Schuss den Titel des Gastschützenkönigs. Und dann war noch ein Avantgardist, der am Donnerstagabend versehentlich nach zu viel Biergenuss bei der Nachbarin im Gästebett landete, weil er sich in der Tür verirrt hatte. Die Nachbarin hatte den nächtlichen Gast erst am Morgen bemerkt und die Polizei gerufen. Nachdem die Situation aufgeklärt war und die Polizeimeldung raus kam, ging die Geschichte viral durch alle Medien und sorgte für viele Lacher.
Mit dem Feldgottesdienst und den Ehrungen für verdiente Mitgliedern klang das Fest am Sonntag aus.