Werne. Was bewegt acht Frauen dazu, mit einem Tagesrucksack den Jakobsweg zu beschreiten?
Der Förderverein Jakobsweg Werne e.V. lud unter dem Motto „Unterwegs sein – Friedenspilgerinnen auf dem Westfälischen Jakobsweg“ zu einer thematisch geführten Gruppenpilgertour ein.
Unter der Leitung von Gabriele Kranemann und Anne Schulz begab sich die Gruppe vom 2. bis 5. August 2025 auf eine über 70 Kilometer lange Pilgerreise von Osnabrück nach Münster – vier Tage, drei Übernachtungen und unzählige intensive Erfahrungen.
„Pilgern ist ein Unterwegssein, das verwandelt“, gab Gabriele Kranemann den Teilnehmerinnen zu Beginn mit auf den Weg. Mit berührenden Impulsen an ausgewählten Stationen – Kirchen, Kapellen, schlichte Wegekreuze oder stille Orte am Wegesrand – lud sie dazu ein, innezuhalten, sich auf neue Perspektiven einzulassen und den eigenen Horizont zu weiten. Zeiten des Schweigens, gemeinsames Gebet, Bibeltexte, spirituelle Geschichten, gemeinsames Singen und der Austausch in der Gruppe bildeten den spirituellen Rahmen der Reise.
Als sichtbares Zeichen des Pilgerns brachte Anne Schulz für jede Teilnehmerin eine Jakobsmuschel aus Santiago de Compostela mit, die am Rucksack befestigt wurde. Schon an der ersten Etappe, am Osnabrücker St.-Petrus-Dom, entdeckte die Gruppe die erste gelbe Muschel – das vertraute Symbol der Jakobswege. Von dort wies die Muschel den Weg bis zum Ziel: der St.-Lamberti-Kirche in Münster.
Die Route führte durch eine abwechslungsreiche Landschaft mit Wäldern, Feldern und kleinen Ortschaften wie Leeden, Lengerich, Ladbergen, Schmedehausen und Münster-Handorf. Sonne und Regen begleiteten die Pilgerinnen, doch gerade diese Elemente machten die Erfahrung authentisch und tiefgreifend.
„Diese Weggemeinschaft hat uns bereichert und spirituelle Erfahrungen ermöglicht“, so das bewegte Fazit der Teilnehmerinnen. Auf der letzten Etappe erklang das Lied „Vertraut den neuen Wegen“ – ein musikalischer Ausdruck dessen, was viele innerlich erfahren hatten.
Über die barocke Dyckburgkirche führte der Weg schließlich nach Münster, wo schon von weitem die St.-Lamberti-Kirche mit der Himmelsleiter grüßte.

Vor dem St.-Paulus-Dom fand eine Abschlussrunde statt. Als Erinnerung erhielten alle Pilgerinnen eine kleine, handgestrickte Pilgersocke mit einem persönlichen Spruch für den Rucksack. Mit dem Entzünden einer Kerze im Dom endete die spirituelle Reise – abgerundet durch einen gemeinsamen Besuch in der Eisdiele.
Mit dem Zug trat die Gruppe schließlich die Rückreise nach Werne an – im Gepäck viele Eindrücke, neue Impulse und die Erfahrung einer starken Gemeinschaft auf Zeit.
Interesse an weiteren Aktivitäten des Fördervereins? Informationen finden sich auf der Homepage: https://www.jakobsweg-werne.de/