Werne. Mehr Zeit für sich haben und weiterhin für Kunden da sein: Nach diesem Motto ändern Ingrid und Michael Peters zum 1. Januar 2026 ihr Geschäftsmodell. Das Angebot in ihrem Ladenlokal Ueter an der Bonenstraße 13 in Werne konzentriert sich zukünftig auf den Bedarf für Schützenvereine.
„Wir ziehen Könige an“ – bei dem Slogan wird es also weiterhin bleiben, ebenso wie bei dem entsprechenden Sortiment: Uniformen, Schnüre und alles, was Schützen – und aktive Schützinnen – sonst noch brauchen. Im althergebrachten Standort an der Bonenstraße können die Mitglieder von Schützenvereinen weiterhin ihre Uniformen anprobieren und sich persönlich beraten lassen.
Die Öffnungszeiten reduzieren sich allerdings, ebenso wie das übrige Warenangebot. „Der modische Bereich und die Artikel für Wanderer fallen raus“, erklärt Ingrid Peters. Das hängt auch mit dem veränderten Einkaufsverhalten der Menschen zusammen. „Der Online-Markt ist eine große Konkurrenz“, sagt Michael Peters. Die Stammkundschaft bleibe zwar. Aber Einzelhändlern wie Ueter breche die Laufkundschaft weg. „Aufgrund der vielen Leerstände in Werne gibt es weniger Leute, die sonntags einen Schaufensterbummel machen.“ Seine Frau ergänzt: „Das gab es früher viel öfter: Das Kunden bei uns hereinkamen und etwas kaufen wollten, dass sie sonntags im Fenster gesehen haben.“

AB 2026 hat Ueter während der Schützensaison vom 1. April bis zum 31. August geöffnet, und zwar donnerstags und freitags von 10 bis 12.30 Uhr und von 15 bis 18 Uhr, samstags von 10 bis 13 Uhr. Wer außerhalb dieser Zeiten kaufen möchte, kann unter der Rufnummer 02389/2204 einen Termin vereinbaren. Für Michael Peters, der das Geschäft seit 1997 in vierter Generation führt, ist die Umstellung in Ordnung. „Unsere Kinder haben beruflich andere Wege eingeschlagen. Und das ist okay.“

Er selbst habe das Geschäft damals auch freiwillig von seiner Mutter Ursula Peters übernommen. Damals bestand das Unternehmen seit 110 Jahren. 1887 hatte Hermann Ueter mit seiner Frau Paula ein Uhren- und Goldwarengeschäft eingerichtet – in einem Haus an jener Stelle, wo heute das Elfgiebelhaus gegenüber der Volksbank steht. 1890 zogen sie in den noch heute bestehenden Standort an der Bonenstraße um. 1903, nach Hermanns Tod, führte sein Bruder Caspar den Betrieb weiter. Da er kein Uhrmacher war, stellte er das Sortiment um, auf Gewehre, Herrenbedarf und Hüte.
Später heiratete Edmund Peters, der Großvater von Michael Peters, in die Familie ein. Ab 1924 setzte er mit seiner Frau Maria, geborene Ueter, die Familientradition fort. In den 1960er-Jahren wurde die Verkaufsfläche erweitert. Nun gehörte auch Anglerbedarf zum Sortiment. Wolfgang und Ursula Peters setzten den Trend ab 1968 fort. Sie bauten das Geschäft 1978 um – so, wie es noch heute aussieht. Nun fanden auch Wanderfreunde dort Artikel für ihre Ausrüstung.
Michael Peters absolvierte eine Ausbildung zum Kaufmann im Einzelhandel mit einer Extraprüfung, die zum Waffenverkauf berechtigte. Seit 1997 führt er nun den Betrieb. Waffen mit scharfer Munition verkauft er allerdings schon längst nicht mehr – nur noch freiverkäufliche Waffen, etwa Luftdruckgewehre, für Kundinnen und Kunden, die 18 Jahre alt und älter sind. Jetzt freut sich das Ehepaar Peters auf etwas mehr Zeit für sich.
Zur Sim-Jü-Kirmes beginnt ab dem 25. Oktober 2025 der Teilräumungsverkauf mit vielen tollen Angeboten. Wer noch Ueter-Gutscheine besitzt, muss diese bis zum 31. Dezember 2025 einlösen.