Montag, Dezember 15, 2025

Wolf tappt in Werne in die Fotofalle: Erster Nachweis im Kreis

Anzeige

Werne. Nur wenige Kilometer entfernt vom Denkmal des „Letzten Wolfs von Westfalen“ in Herbern ist jetzt erstmals ein Wolf auf Werner Gebiet in eine Fotofalle getappt. „In den frühen Morgenstunden des 13. März 2021 wurde ein Wolf an einem Feldrand in Werne von einer Fotofalle erfasst“, schreibt das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) in einer Pressemitteilung vom 9. April den ersten Wolfsnachweis im Kreis Unna.

„Die Aufnahmen wurden von der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) geprüft. Über Geschlecht, Identität und Verbleib des Tieres ist nichts bekannt“, heißt es in der Mitteilung weiter. „Das ist der erste Nachweis im Kreis Unna“, bestätigte LANUV-Pressesprecher Wilhelm Deitermann am Montag (12. April) gegenüber WERNEplus.

- Advertisement -

Foto und Video mit den Aufnahmen eines wolfsähnlichen Tiers – aufgenommen in Holthausen-Schmintrup – hatte der Eigentümer am Sonntag (4. April) ausgelesen und sich damit an den Hegering Werne gewandt, erläuterte der Obmann für Öffentlichkeitsarbeit, Klaus Jürgen Buse, auf Nachfrage. Beim vereinbarten Ortstermin mit dem Eigentümer, der Unteren Jagdbehörde, DBBW sowie der Wolfsberaterin im Kreis Unna, Daniela Beisemann, wurden die Aufnahmen überprüft, verifiziert und an das LANUV weitergeleitet, schilderte Buse das in solchen Fällen übliche Prozedere. Dabei werde beispielsweise überprüft, ob die Aufnahmen ein Tier der Spezies zeigen und tatsächlich aus der Kamera stammen könnten. „Das war sehr wohl ein Wolf“, sagte er zum Ergebnis der Prüfung.

Im „Wolfsgebiet Schermbeck“ in NRW mit dem großen Waldgebiet Hohe Mark sei das Vorkommen eines Rudels mit Eltern und mindestens einem Welpen belegt, sagte der LANUV-Sprecher. Neben Bilddokumentationen stütze sich das Wolfsmonitoring vor allem auf die Analyse von DNA-Material, das zum Beispiel beim Riss eines Wildtieres durch den Wolf oder anhand von Genspuren wie Fell oder Losung (Kot) zurückblieben. Die wissenschaftliche Analyse der DNA-Spuren übernehme ein Bundesinstitut, die Bilddokumentionen der DBBW, sagte Deitermann zur Zusammenarbeit mit Experten des Bundes.

Anders als beim Wolfsvorkommen in Schermbeck war der in Werne abgelichtete Wolf wohl nur auf der Durchreise. Dafür spreche, dass in keiner anderen Fotofalle in der Umgebung ein weiterer Nachweis gelungen sei, schilderte Klaus Jürgen Buse. Auf der Suche nach einem Revier legten Wölfe auch größere Strecken zurück und wanderten nachts zig Kilometer, erklärte er. „Irgendwann war damit zu rechnen“, kommentierte er den nun nachgewiesen Durchzug eines Wolfes.

„Es rücken häufiger Tiere aus Niedersachsen nach“, sagte auch Daniela Beisemann zu den Wanderungsbewegungen der Wölfen von Osten nach Westen. Es gebe inzwischen mehr Leute, die Fotofallen installierten. Auch in der Jägerschaft habe die Sensibilisierung in Sachen Wolf zugenommen, meinte sie. Grundsätzlich sei der Wolf sehr opportunistisch und könne sich gut anpassen. Für die Aufzucht seiner Welpen sei für den Wolf ein ausreichender Futterbestand und ein ruhiger abgeschiedener Platz entscheidend.

Anzeige

Weitere Artikel von Werne Plus

TOP 50 des Werner SC zieht Bilanz: Großer Zuspruch für Angebote

Werne. Eine zufriedenstellende Bilanz zogen jetzt 47 Teilnehmende der TOP 50 des Werner SC 2000 bei ihrer Jahresversammlung im Haus Havers. Zu Beginn erläuterte Manfred...

Trauer um Reinhard Bergmann

Werne. Mit tiefer Trauer nimmt die KAB St. Barbara/St. Johannes Abschied von ihrem langjährigen Mitglied und ehemaligen Vorsitzenden Reinhard Bergmann, der am 11. Dezember...

Hockey United Werne auf sicherem Kurs Richtung Klassenerhalt

Werne. Als Aufsteiger war Hockey United Werne mit einem Heimsieg gegen den SC Paderborn in die Saison der 3. Verbandsliga (Westfalen) gestartet. Danach folgten...

LippeBaskets ziehen „Christmas Game“ auf ihre Seite und gewinnen

Werne. Mit einem Sieg verabschiedeten sich die LippeBaskets von ihrem Heimpublikum aus einem äußerst erfolgreichen Basketball-Jahr 2025. Festlich wurde es anschließend beim 1. Weihnachtssingen...