Werne. Die Suche nach Freude, Glück und innerer Erfüllung gehört zu den Urbedürfnissen der Menschen. Heute verspricht in der marktwirtschaftlichen Zeit die Werbung Glück – vorausgesetzt man benutzt ein bestimmtes Produkt.
Junge Leute fahren oft weite Strecken, um in angesagten Diskotheken Glück und Freude zu finden. Und mancher Kriminelle geht auf Beutezug, um an das Geld zu kommen, mit dem man Glück und Freude kaufen kann. Viele merken, wie brüchig dieser Weg ist und kommen auf der Suche nach wahrer Freude bei Sekten oder fernöstlichen Heilslehren ebenfalls in einer Sackgasse an. Die politischen Visionen des letzten Jahrhunderts, Faschismus wie Kommunismus, versprachen ebenfalls Glück, brachten aber nur Not, Elend und Tod.
Vor 2.000 Jahren zur Zeit der römischen Besatzung in Israel sah es nicht anders aus, es fehlten nur die heute allgegenwärtigen Massenmedien. Die Mehrheit der unterdrückten Juden erwartete einen Messias, der mit Feuer und Schwert die verhassten Römer aus dem Land treiben würde. In diese Zeit fällt das Auftreten von Jesus. Seine Botschaft war völlig anders, als es viele erwartet hatten. Und dieses „völlig anders“ gilt bis heute. Einer seiner Leitsätze könnte bereits für sich alleine genommen die Welt und damit das Leben der Menschen sehr glücklich und Freude erfüllt machen. Das daraus abgeleitete Sprichwort kennt fast jeder: „Was du nicht willst das man dir tut, das füg auch keinem andern zu.“
Christen leben in zwei Dimensionen, in der irdischen und gleichzeitig im Reich Jesu. Jesus sagt dazu beim Verhör vor Pilatus: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt!“
Wie sieht das in der Praxis aus?
Wie die meisten anderen Menschen freuen sich Christen über schulische und berufliche Erfolge, sie feiern zusammen, sind fröhlich und lachen – wie alle Menschen in der gleichen Situation. Der Unterschied zeigt sich, wenn Wolken und Gewitter an diesem blau-weißen Wohlfühlhimmel auftauchen. Ein geliebter Mensch stirbt, der Arzt stellt eine Krebsdiagnose oder die Firma geht in den Bankrott und der bisher gut bezahlte und als sicher geltende Job gehört auf einmal der Vergangenheit an.
Wer sein Bekenntnis zu Jesus ernst nimmt, hat bereits zuvor in der guten Zeit Gott für all das Positive gedankt. Wenn nun eine Unglücksphase anbricht, geht damit das Vertrauen in die göttliche Liebe und Gnade nicht verloren. Selbst im Umfeld des Todes herrscht die feste Überzeugung, die grundlegende Hoffnung auf die Auferstehung. So schmerzlich der Tod einer geliebten Person ist, so stark ist die Gewissheit, dass Sterben und Tod nicht die letzten Stationen im menschlichen Leben sind. Selbst in diesen schwierigen Lebensabschnitten geht das Vertrauen in Gott nicht verloren. Dietrich Bonhoeffer schrieb in der Gestapo-Haft angesichts von Folter und Tod das bekannte Lied „Von guten Mächten wunderbar geborgen“.
Dieses Vertrauen in Gott ist ein Geschenk des Glaubens, das aus einer persönlichen Beziehung zwischen Mensch und Gott entspringt. Freude suchen ist, wie eingangs festgestellt, ein legitimes Verlangen des Menschen. Christen sagen, wir haben in Jesus Christus den Grund für alle Freude gefunden.
Ein gesegnetes Wochenende wünscht
Hermann-Peter Steinmüller
Christliche Gemeinde Werne