Werne. Als zweite Kommune im Ruhrgebiet hat die Stadt Werne die „Charta 2030 Faire Metropole Ruhr“ unterzeichnet, informierte Stephanie Viehfues, Fairtrade-Beauftragte der Stadt Werne, jetzt in einer Medienmitteilung.
In dem Zusammenschluss machen sich die beteiligten Ruhrgebietskommunen für fairen Handel und fairen öffentlichen Einkauf stark. Bürgermeister Lothar Christ hatte am Donnerstag, 17. Februar, seine Unterschrift unter die Charta 2030 der Fairen Metropole Ruhr gesetzt und folgte damit dem Ratsbeschluss vom 8. Dezember 2021.
Zuvor hatte man Städte und Kreise aufgerufen, sich zu den Entwicklungszielen der UN zu bekennen und für Fairen Handel einzusetzen. Entwickelt wurde die Charta 2030 gemeinsam mit zivilgesellschaftlichen und kirchlichen Einrichtungen sowie kommunalen Vertreter/innen. Mit seiner Unterschrift hat Bürgermeister Lothar Christ jetzt im Beisein von Dirk Heitlindemann und Estelle Albering vom Team der Fairen Metropole Ruhr sowie Stephanie Viefhues, Fairtrade Beauftragte der Stadt Werne, den Beitritt die Charta 2030 der Fairen Metropole Ruhr besiegelt.
Gemeinsames Ziel ist es, faire Produkte stärker ins Bewusstsein und in die Praxis zu bringen. Bestandteil der Charta ist folglich ein „Katalog der Taten“ mit konkreten Maßnahmen. Die Städte, Gemeinden und Kreise der Charta vereinbaren, gemeinsam Verantwortung zu übernehmen: Sie wollen menschenwürdige Arbeitsbedingungen in der Lieferkette von Produkten fördern, sich zu den Grundsätzen des Fairen Handels bekennen und sich gegen eine Ausbeutung von Mensch und Natur stark machen. „Die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen bilden die Basis für das gemeinsame Handeln, für mehr Klimaschutz, für weniger Ausbeutung, für mehr Nachhaltigkeit“, so der Sprecher des Netzwerks Faire Metropole Ruhr, Markus Heißler.
Dabei setzen die Kommunen die Charta in konkreten Handlungsfeldern um. Sie nehmen sich vor, mehr fair gehandelte Produkte für die Verwaltung und für städtische Veranstaltungen einzukaufen und einzusetzen, Unternehmen vor Ort zu stärken, die den Fairen Handel fördern, oder mehr kommunale Schulen, Kitas und Jugendzentren zu motivieren, zu fairen Einrichtungen zu werden. Die Faire Metropole Ruhr wird die Kommunen dabei tatkräftig unterstützen.
Die Charta Faire Metropole Ruhr 2030 wird ideell unterstützt, unter anderem durch Brot für die Welt, Misereor, das Bistum Essen und das Eine Welt Netz NRW. Seit über einem Jahrzehnt ist die Faire Metropole Ruhr in der Region engagiert, um den Fairen Handel und die Faire öffentliche Beschaffung stärker in den Kommunen des Ruhrgebiets zu verankern. Fairtrade Deutschland zeichnete sie 2013 als deutschlandweit erste Fairtrade Region aus. Die Stadt Werne erhielt ebenfalls bereits 2013 erstmals die Auszeichnung Fairtrade Town.
Unzählige Engagierte haben im Ruhrgebiet bereits viel Gutes auf den Weg gebracht: 20 Jahre Pottkaffee mit über 30 fairen Städtekaffees und 215 Tonnen verkauftem fair gehandelten Kaffee. 4,5 Millionen Menschen leben in einer Fairtrade Town oder einem Fairtrade Kreis. Über 50 Fairtrade Schools und über 180 Faire Kitas sind gute Beispiele des vielfältigen Engagements.
Die Bildung über globale Zusammenhänge und verschiedene Kulturen wird verbessert. Und in einem solidarischen Akt trägt die Charta Faire Metropole Ruhr 2030 zu besseren Arbeits- und Umweltbedingungen weltweit bei.
„Die Corona Pandemie hat uns gezeigt, wie eng wir global miteinander verzahnt sind. Das gilt nicht nur für Epidemien, die sich rasant über den Erdball ausbreiten. Mehr denn je schädigen Menschen weltweit das Klima. Mehr denn je produzieren Menschen weltweit Güter unter menschenrechtsverletzenden Bedingungen – auch für Kommunen im Ruhrgebiet. Ein solidarisches Miteinander von Menschen unterschiedlicher Kulturen ist die Basis eines friedlichen Zusammenlebens – lokal und global“, heißt es in der Mitteilung.