Werne. Die Freiwillige Feuerwehr Werne eilte am Donnerstagabend um 18.35 Uhr mit dem Löschzug 1 zu einem Einfamilienhaus in der Jahnstraße. Nachbarn hatten Rauch aus dem Gebäude bemerkt und daraufhin die Rettungskräfte alarmiert.
Bereits auf der Straße war eine starke Rauchentwicklung aus dem Schornstein des Hauses zu erkennen. Die Erkundung ergab, dass es sich um einen Kaminbrand handelte. Die Wehr brachte die Drehleiter in Stellung.
Ein Trupp kontrollierte mit der Wärmebildkamera, ob sich durch die hohen Temperaturen im Kamin Gefahren im Gebäude ergaben. Kräfte unter Atemschutz sollten den Kamin aus dem Drehleiterkorb kehren.
Da der Bezirksschornsteinfegermeister nicht zu erreichen war, musste Feuerwehr-Chef Thomas Temmann, von Berufswegen selbst Schornsteinfegermeister, selbst zum Kehrbesen greifen. Bei der Kontrolle des Kaminschachtes konnte in einem Versprung eine starke Verstopfung festgestellt werden, die sich selbst mit einem Besen und Zuggewicht nicht lösen ließ. Schließlich wurde der Bereich mit einem Stemmhammer geöffnet.
Nachdem die Verstopfung gelöst war, stellten Temmann und seine Kameraden einen starken Funkenflug aus dem Schornstein fest, so dass der komplette Kamin gereinigt werden musste. Vorsorglich wurde eine Wasserversorgung aufgebaut und Feuerlöscher auf jeder Etage platziert, um im Brandfall schnell eingreifen zu können.
„Kamin- oder besser Schornsteinbrände sind aufgrund der Arbeit der Schornsteinfeger heute eher selten geworden. Die regelmäßige Reinigung bewirkt, dass sich Ruß nicht in größeren Mengen dort ablagern und dann entzünden kann“, erläuterte Brandinspektor Tobias Tenk. Sehr oft würden Schornsteinbrände verursacht, wenn die Betreiber von Kaminöfen ungeeignete Brennmaterialien verwenden. Behandeltes oder nasses, nichtausreichend abgelagertes Holz können ebenfalls Ursachen für Schornsteinbrände sein.
Die eigentliche Gefahr sei dann die Hitzeentwicklung im Schornstein. „Diese wird durch den Kamin durch das Wohnhaus geführt. Die Kontaktflächen zu den Wänden der Wohnräume können dann beim Abbrennen extrem heiß werden. Tapeten oder an der Wand angestellte Möbel können sich dann entzünden und in Brand geraten“, so Tenk weiter.
Nachdem die Eigentümerin belehrt wurde, einen Schornsteinfeger zu konsultieren und den Ofen nicht mehr zu betreiben, wurde die Einsatzstelle um 21.45 Uhr an diese übergeben. Im Einsatz waren 22 Einsatzkräfte mit fünf Fahrzeugen sowie der Rettungsdienst und die Polizei aus Werne.