Samstag, Juli 27, 2024

MSS ist zehn Jahre alt: Festakt zur „Erfolgsstory“ mit Ehrengästen

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Werne. Erinnerungen an die Namensgeberin, Rückblick auf die erste Dekade und viel Musik – die Marga-Spiegel-Schule (MSS) feierte ihren zehnten Geburtstag mit einem kurzweiligen Festakt und vielen Ehrengästen aus Politik, Verwaltung und Gesellschaft.

Die Veranstaltung begann mit einer fetzigen Tanzeinlage und der Vorführung des Imagefilms der Schule. Die Redebeiträge wurden umrahmt von zahlreichen musikalischen Auftritten. Höhepunkt war das Lied „Unsere Zeit“ von Promise Osagie. Der ehemalige Schüler der Marga-Spiegel-Schule sang und rappte den Song für den runden Geburtstag, aber auch mit Blick auf die Kriegsereignisse in der Ukraine. MSS-Leiter Hubertus Steiner kündigte die Weltpremiere an mit den Worten: „Musikalisch liegen zwischen uns Welten, aber die Liebe zur Musik verbindet uns.“

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Ohnehin war Steiners Rede bemerkenswert. Er zitierte aus dem vierten Buch von Namensgeberin Marga Spiegel, die bekanntlich im Zweiten Weltkrieg von Bauern rund um Werne vor den Nazis versteckt wurde, weil sie Jüdin war. Steiner erinnerte an den Besuch der damals 101-jährigen Spiegel zur Schuleinweihung, der damals auch die ehemalige NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft beigewohnt hatte.

Schulleiter Hubertus Steiner ließ die ersten zehn Jahre der MSS Revue passieren. Foto: Wagner

Hubertus Steiner dankte der ersten Elterngeneration für ihren Mut und ihre Entschlossenheit bei der Etablierung einer neuen Schulform in Werne. Als Faktor zum Gelingen nannte er auch sein junges und innovatives Kollegium, das ihn stolz mache. Auch Hausmeister und Schulsekretärinnen vergaß er nicht. „Unsere Schule hält lange alle Bildungschancen offen“, betonte er und verwies darauf, dass 50 Prozent der MSS-Abschlussklassen die Berechtigung zum Besuch der gymnasialen Oberstufe erreichen würden. Gleichzeitig kritisierte er sinngemäß: „Aber Erfolg nur daran zu messen, wieviele später das Abitur schaffen, ist falsch. Bildung ist viel mehr.“

Der Schulträger erntete von Steiner viel Wohlwollen, aber auch Kritik. Dabei spielte er auf die Probleme im Schulgebäude bei großer Hitze an oder, dass die MSS die einzige Schule in Werne sei, deren Lehrkräfte Parkgebühren zahlten müssten und so die Stadtkasse füllten.

Die Schülersprecher Samuel Kleist, Nele Tolz und Florentine Thöne fanden schöne Worte für ihre Schule und Lehrkräfte. Foto: Wagner

Bürgermeister Lothar Christ sagte: „Die Marga-Spiegel-Schule ist aus Werne nicht mehr wegzudenken. Es ist von Anfang an eine Erfolgsstory gewesen.“ Er erinnerte auch an den gewonnenen Kampf um den sechsten Zug im Jahr 2014 und kündigte an, dass die Sekundarschule demnächst am Gebäude den passenden Schriftzug erhalten werde.

Als Vertreter der Eltern beschrieb Patrick Thies die MSS: „Wir haben uns gefragt, ist das die richtige Schule für unser Kind? Nach einem Jahr können wir sagen, dass wir zufrieden mit unserer Entscheidung sind – und unsere Tochter ist es auch. Und das ist das Wichtigste.“

Weltpremiere: Der ehemalige Schüler der Marga-Spiegel-Schule, Promise Osagie, präsentierte seinen neuesten Song „Unsere Zeit“. Foto: Wagner

Emotional wurde es bei der Rede der Schülersprecher Samuel Kleist, Nele Tolz und Florentine Thöne. „Die Lehrer sind cool. Locker, aber auch mal streng – genau richtig. Wir haben eine schöne Schule“, waren sie sich einig. Dabei lief auch die eine oder andere Träne.

Durch das Programm führten übrigens Martina Wehmeyer, stellvertretende Leiterin der Sekundarschule, und Zehntklässler Philipp Ebert, der dank seiner Schlagfertigkeit oft die Lacher auf seiner Seite hatte. Zusammen mit der Co-Moderatorin stellte er anhand von Gegenständen das Schulmotto „Miteinander – Voneinander – Füreinander“ auf einem Tisch plastisch dar.

Weitere musikalische Darbietungen, unter anderem von der Schulband, begeisterten die Ehrengäste. Foto: Wagner

Die Digitalisierung an seiner Schule bezeichnete Ebert als „reichlich spät“. Den Widerspruch in den ersten Reihen aus Politik und Verwaltung konterte er trocken: „Ja, es geht auch schlimmer.“ Und auch vom „Hassfach Corona“ habe er die Nase voll.

Zum Abschluss überreichte Marcel Damberg, Leiter des Anne-Frank-Gymnasiums, im Namen aller Schulleitungen in Werne als Geburtstagsgeschenk einen Apfelbaum für den Garten der Marga-Spiegel-Schule.

Zahlreiche Gäste verfolgten den Festakt in der Aula der Marga-Spiegel-Schule. Foto: Wagner

Danach war das Büffet eröffnet, das die neue Schülerfirma der MSS vorbereitet hatte und in der Mensa anbot.

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