Werne. „In der Stadt Werne sind Stand heute 563 Geflüchtete registriert“, teilte Kordula Mertens, Dezernentin für Soziales, am Mittwoch, 16. November 2022, im Ausschuss für Soziales, öffentliche Ordnung, Integration und Inklusion mit. Davon sind 287 Menschen vor dem Krieg aus der Ukraine geflüchtet, darunter 111 Kinder.
Die Zahl der Minderjährigen habe man auf Wunsch aus dem Ausschuss ermittelt und an das Jugendamt weitergeleitet. Mit den Zahlen lasse sich so ein Überblick darüber gewinnen, wie viel Kinder und Jugendliche in den Schulen unterrichtet werden müssen, erläuterte Mertens.
In städtischen Unterkünften sind derzeit 276 Personen aus verschiedenen Ländern untergebracht. Darunter befinden sich 17 Schutzbedürftige aus Syrien und sechs afghanische Ortskräfte. Ein Teil der Geflüchteten befände sich auch gar nicht mehr im Asylverfahren, hieß es ferner. Bekanntlich sei es aber schwierig, auf dem ohnehin angespannten Wohnungsmarkt geeigneten Wohnraum zu bekommen, schilderte die Dezernentin die Lage.
Aufnahmequote fast erfüllt
Ihre Aufnahmequote für die Unterbringung von Geflüchteten erfülle die Stadt Werne zu rund 96 Prozent. Neue Zuweisungen von Asylsuchenden durch die Bezirksregierung Arnsberg gebe es in jeder Woche. Der größere Teil von ihnen komme nicht aus der Ukraine.
Elf Unterkünfte für Geflüchtete sind dezentral über das Stadtgebiet verteilt. Zehn sind in stätischer Regie, eine befindet sich im THW-Gebäude. Ergänzend würden gerade weitere Räumlichkeiten in der ehemaligen Barbaraschule hergerichtet. Hier könnten im Erdgeschoss dann künftig bei Sollbelegungen bis zu 30 Personen untergebracht werden. Das frühere Schulgebäude werde werde zurzeit noch von einer Kita-Gruppe und für Integrationskurse der Volkshochschule genutzt, informierte Kordula Mertens.
Gleichwohl sei man in enger Zusammenarbeit Kommunalbetrieb Werne (KBW) weiterhin auf der Suche nach Wohnraum. Zudem solle geprüft werden, wie viele ukrainische Geflüchtete derzeit noch in privaten Unterkünften lebten. Weil viele der Ukrainer sich nicht im Asylverfahren befänden, sondern dem Jobcenter zugeordnet seien, fehlten der Verwaltung hier genaue Zahlen.
Zusätzlich müssen bei der Unterbringung besondere Erfordernisse an die Wohnräume erfüllt werden. Denn einige der Ankommenden seien krank oder – wie in einem Fall – auch pflegebedürftig, so die Dezernentin.
Wie sieht es mit den Kapazitäten aus, wenn durch das Kriegsgeschehen in der Ukraine noch mehr Menschen kommen?, lautete sinngemäß die Frage aus dem Ausschuss. „Wir bereiten uns vor“, versicherte Mertens und verwies auf zwei Verwaltungskräfte, die als Ansprechpartnerinnen für den Asylbereich fungieren. Generell sei man im Moment aber gut aufgestellt, hieß es.
In der Sitzung erinnerte Kordula Mertens an den kürzlich verstorbenen Dr. Hermann Steiger, der sich als Vorsitzender der Flüchtlingshilfe Werne seit 2012 stark engagiert hatte. Man habe gut zusammengearbeitet und in Kontakt gestanden, würdigte sie das Engagement Steigers.