Werne. Nun ist wirklich Sommer. Er zeigt uns die Schönheit der Schöpfung. Die Sommer- und Ferienwochen sind die Zeit, in der wir gerne nach draußen gehen, um die Natur zu genießen. Der Mensch braucht das. Nicht nur die Arbeit ist wichtig, sondern auch die Erholung, die Ruhe und die Stille. Das ermöglicht, neu zu sich selber zu finden und in die Tiefe des Lebens einzusteigen.
Gerade in den Sommermonaten sind wir eingeladen, die Schöpfung Gottes neu zu entdecken und zu genießen: die Luft und den Wind, die Berge und die Täler, die Blumen und die Bäume, die Sonne und die Wolken, das plätschernde Wasser, Flüsse, Seen, das Meer. Das alles ist uns von Gott geschenkt. Er hat uns diese Erde anvertraut mit dem Auftrag, verantwortungsvoll mit seiner Schöpfung umzugehen.
Franz von Assisi hat vor rund 800 Jahren in seinem „Sonnengesang“ den Schöpfer für die Schöpfung gepriesen für Sonne, Mond und Sterne, für Wind und Luft, für Wasser und Feuer: „Gelobt seist du, mein Herr, für unsere Schwester, die Mutter Erde, die uns ernährt und erhält, vielfältige Frucht uns trägt und bunte Blumen und Kräuter.“
Es ist gut, wenn auch wir immer wieder versuchen, neu zu entdecken, was uns guttut und es ist wichtig, dass wir uns hin und wieder auch selbst etwas Gutes tun und gönnen. In unserer oft vom Stress so sehr geplagten Zeit wollen die positiven Seiten unseres Lebens uns helfen, so manches in neuem Licht zu sehen.
Auch in der Bibel finden wir viele lebensbejahende Worte. Gott will uns die Freude am Leben nicht vergällen, ganz im Gegenteil. So fordert der alttestamentliche Prediger etwa auf: „Geh, iss in Freude dein Brot und trinke deinen Wein mit freudigem Herzen. Trag jederzeit frische Kleider und nie fehle duftendes Öl auf deinem Haupt. Genieße das Leben, das dir unter der Sonne gegeben ist.“ (vgl. Koh. 9,7-8)
Vielleicht können wir auf diese oder auch auf andere Art wieder neu die Spuren Gottes in unserem Leben entdecken, denn ER will ja, dass wir das Leben haben und es in Fülle haben.
Ich wünsche Ihnen sonnige, schöne und erholsame Sommertage – ob unterwegs im Urlaub oder zuhause!
Mit herzlichen Grüßen aus dem Kapuzinerkloster Werne
Pater Norbert Schlenker