Donnerstag, Juli 17, 2025

Fast wie bei „Wünsch dir was“: Befragung des Jugendamts

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Werne. Die Zielgruppe „Jugendliche“ ist nicht immer ganz so leicht zu erreichen, das wissen nicht nur Eltern mit Kindern in der Pubertät. Und doch ist es dem Jugendamt Werne gelungen, im Rahmen der Erarbeitung des neuen Kinder- und Jugend-Förderplans genau aus dieser Gruppe heraus viele Antworten zu bekommen, die die offene Jugendarbeit künftig beeinflussen werden.

Für den kommunalen Kinder- und Jugendförderplans der Stadt Werne für die Jahre 2025 bis 2030 wird derzeit an einem Entwurf gearbeitet. Der Förderplan soll im nächsten Ausschuss für Kinder, Jugend und Familie verabschiedet werden. „Die Ergebnisse bringen uns in die Lage, ein zukunftsfähiges Papier vorzustellen“, sagte Jugendamtsleiter Maik Rolefs bei der Vorstellung der bisherigen Auswertungen.

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Die erwähnten Ergebnisse stammen aus einer der umfangreichsten Jugendbefragungen der vergangenen Jahre. Von Anfang April bis Mitte Mai 2025 hat das Jugendamt digital nach Interessen der Kinder und Jugendlichen gefragt, also was sie gerne mal ausprobieren möchten und was noch zur Gestaltung der Freizeit in Werne fehlt. Befragt wurden alle Jugendlichen zwischen elf und 21 Jahren unter dem Motto: „Gemeinsam für Werne! Deine Meinung! Gemeinsam für Freizeitangebote“.

Von den 2637 jungen Menschen in Werne haben 829 alle der insgesamt 23 Fragen beantwortet. „Das ist ein Wert, um den uns andere Kommunen beneiden. Anderenorts, wo ähnliche Umfragen laufen, wird nun gehofft, eine ähnlich gute Anzahl an Rückmeldungen zu erreichen“, so Jugendhilfeplanerin Anika Hartung. Die letzte vergleichbar große Umfrage fand zuvor im Jahr 2012 statt. „Wir mussten also tatsächlich komplett neu anfangen. Daher sind wir froh und glücklich, dank der guten Resonanz nun eine gute Ausgangslage zu haben“, sagte Maik Rolefs.

Mit den verschiedenen Fragen wollte das Jugendamt erfahren, wo, wie und in welchem Rahmen Jugendliche an Freizeitaktivitäten teilnehmen. Gefragt wurde danach, bei welchen Angeboten es noch Luft nach oben gibt, also was sich die Jugendlichen in Werne wünschen. Der Jugendamtsleiter bekräftigte: „Wir haben ein aufrichtiges Interesse daran, was Jugendliche in dieser Stadt bewegt.“

Jugendamtsleiter Maik Rolefs sowie Jens Viandante und Anika Hartung an einer Wand voller Ideen von Jugendlichen. Jetzt hat das Trio eine erste Auswertung der jüngsten Befragung vorgestellt.

Herausgekommen ist unter anderem, dass gut 70 Prozent der Jugendlichen ihre Freizeit in Werne verbringen. Fast 77 Prozent der Befragten gaben an, in einem heimischen Verein aktiv zu sein. Dabei sind Sportangebote besonders beliebt, der beliebteste Sport ist erwartungsgemäß Fußball. Hinzu kommen Musikerlebnisse, aber auch Pfadfinder, Freilichtbühne und Jugendfeuerwehr wurden immer wieder genannt. Rund 30 Prozent engagieren sich – vornehmlich in ihrem Verein – ehrenamtlich.

611 der 829 Befragten gaben an, sich neue Angebote zu wünschen. Weitere Sportangebote wie eine Kletterwand stehen auch dabei ganz hoch im Kurs, dahinter folgen Wünsche nach mehr Kreativ- und Gaming-Angeboten. Etwas überraschend sind die zahlreichen Nennungen neuer Angebote im Bereich Kochen und Backen. „Wir werden zusammen mit den Trägern schauen, wo wir bestehende Angebote ausbauen und mit den jungen Menschen gemeinsam gestalten können“, erklärte Jugendpfleger Jens Viandante. Groß ist der Umfrage nach zudem der Wunsch nach regelmäßigen Jugenddisco- und Party-Events. 

Sportangebote liegen bei der Jugend in Werne noch im Kurs – viele wünschen sich noch mehr davon.

Die Ergebnisse fließen in den Kinder- und Jugend-Förderplan ein. Dieser Plan bildet das strategische Fundament für die qualitative Weiterentwicklung und finanzielle Absicherung der Kinder- und Jugendarbeit in Werne. Inhaltliche Schwerpunkte werden bei der Jugendbeteiligung, Förderung der Inklusion, dem Ausbau des ehrenamtlichen Engagements sowie der Intensivierung der Kooperation mit den Schulen und dem Offenen Ganztag liegen. Schon bevor der Plan im September verabschiedet werden soll, werden weitere Fakten in der eigenen „We-Je! Familien-App“ veröffentlicht.

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