Werne/Lünen/Hamm. Mit Erleichterung nahmen die Helfer des THW Ortsverbandes Werne die aktuelle Wetterprognose zur Kenntnis. Es soll zwar auch weiterhin feucht bleiben, die Hochwassergefahr scheint aber zunächst gebannt – vorläufig zumindest. Liegen doch einige anstrengende Wochen hinter ihnen, wie Pressesprecher Jörg Prochnow zurückblickt.
Während sich die meisten Bundesbürger auf das Weihnachtsfest vorbereiteten, machten sich sechs Helfer aus Werne einen Tag vor Heiligabend auf den Weg nach Warendorf um die sich bereits dort befindlichen THW-Kräfte anderer Ortsverbände und die Feuerwehr beim Befüllen von Sandsäcken und dem Sichern von Wohngebäuden zu unterstützen. Am 1. Weihnachtsfeiertag mussten dann neun Pumpenspezialisten aus Werne nach Ahlen ausrücken, um zwei Netztransformatoren im Keller des dortigen Rathauses zu schützen. Im Einsatz waren drei große Elektropumpen, zu Schäden kam es glücklicherweise nicht.
Zeitgleich begann allerdings der Großeinsatz im Hamm, an dem auch viele andere THW Ortsverbände aus ganz Nordrhein-Westfalen und unzählige Feuerwehreinsatzkräfte beteiligt waren. Die Ahse ist ein kleiner Fluss, der durch Hamm fließt und in die Lippe mündet. Niemand hat diesem Fluss jemals zugetraut, dass er einmal zur Gefahr für die Bebauung im Hammer Südosten werden wird. Aufgrund der anhaltenden Regenfälle stieg sein Pegel so stark an, dass sich auch die angrenzenden Polderflächen zu einer homogenen Seenlandschaft verwandelt haben.
Die Deiche, welchen die Häuser an der Soester Straße schützen, drohten aufzuweichen. Zusammen mit der örtlichen Feuerwehr sicherten die THW-Helfer den Schutzwall mit tausenden von Sandsäcken, die auf dem Gelände eines Baustoffhändlers im Hammer Westen mittels zweier Sandsackfüllmaschinen befüllt wurden und von der Feuerwehr im Pendelverkehr zur Einsatzstelle an der Ahse transportiert wurden. An Letzterer hatten die THW-Helfer aus Werne die Aufgabe, die Beleuchtung und die Elektroaggregate zum Betreiben der Pumpen zu betreuen und zu überwachen. Aber auch an der Sandsackfüllstation waren Kräfte aus Werne mehrfach im Einsatz.
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Probleme mit dem steigenden Pegel hatten auch die Betreiber eines Wertstoffhofes in Lünen-Beckinghausen. Ein angrenzendes Regenrückhaltebecken drohte überzulaufen und den Hof zu überspülen. Aus diesem Grund verbrachten mehrere THW-Helfer aus Werne kurz vor dem Jahreswechsel einige Tage und Nächte dort und pumpten das Wasser in Absprache mit dem Lippeverband in den Datteln-Hamm-Kanal. Als diese Gefahr gebannt war, ging es wieder zurück nach Hamm an die Ahse.
Eingesetzt war auch das Küchenteam des THW Ortsverbandes Werne. Zweimal unterstützten sie in der Endphase der Einsätze bei der Versorgung der in Hamm eingesetzten Kräfte mit Verpflegung.
Am 5. Januar endeten dann schließlich die Einsätze des Technischen Hilfswerks mit dem Rückbau der Geräte.
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Zwischen dem 23. Dezember 2023 und dem 5. Januar 2024 rückten die THW-Helfer aus Werne 17 aus, wobei insgesamt 960,15 Einsatzstunden anfielen.