Werne. Mit einem besonderen musikalischen Schmankerl eröffnete die Musica Sacra Westfalica ihre Konzertsaison im 2. Halbjahr 2025: Am Donnerstagabend gastierte das Dresdner Ensemble TwentyTwo in der Pfarrkirche St. Christophorus in Werne und ließ das Publikum mit seinem Programm „Echo des Sommers“ tief berührt zurück.
Die zehn Sänger, allesamt ehemalige Mitglieder des traditionsreichen Dresdner Kreuzchores, haben 2022 gemeinsam ihr Abitur abgelegt und ihr Ensemble nach diesem Jahrgang benannt. Schon 2023 begeisterten sie das Werner Publikum – und nun kehrten sie zurück in die Christophorus- Kirche, gereift, vielseitig und mit einer unverwechselbaren Klangsprache, die zwischen Reinheit, Intensität und jugendlicher Frische changiert.
Klangfarben zwischen Renaissance und Pop
Das Programm spannte einen weiten Bogen von der geistlichen Chormusik alter Meister bis hin zu zeitgenössischen A Cappella-Arrangements. Werke von Palestrina, Rheinberger und Mendelssohn erklangen in einer stimmlichen Reinheit und mit einer fein abgestimmten Dynamik, die den Kirchenraum erfüllte und Momente zeitloser Spiritualität schenkte. Jeder Akkord wirkte makellos ausbalanciert, jeder Einsatz präzise – ein Hörerlebnis von großer Klarheit und Tiefe, die die Hörer in der ausgebuchten Kirche in Staunen versetzte.

Mit ebenso viel Spielfreude und Leichtigkeit widmete sich das Ensemble dem modernen Repertoire: von den Wise Guys über die Comedian Harmonists bis zu den Beach Boys. Das berühmte „Mein kleiner grüner Kaktus“ entfaltete augenzwinkernden Charme, während „Wouldn’t it be nice“ sommerlich-beschwingte Leichtigkeit verströmte. Ein Höhepunkt war die Eigenkomposition „Echo des Sommers“, die eindrucksvoll zeigte, dass die Sänger nicht nur Interpret, sondern auch Schöpfer neuer Klangwelten sind.
Junge Stimmen mit reifer Ausdruckskraft
Besonders beeindruckte die Fähigkeit der jungen Sänger, mühelos zwischen Stilen und Epochen zu wechseln: hier kontemplative Tiefe bei Bruch oder Reger, dort federnde Rhythmen und humorvolle Leichtigkeit bei Basta oder den Wise Guys. Mal füllten schlanke Tenöre die Höhe mit strahlender Klarheit, mal legten warme Bässe ein tragendes Fundament – immer im perfekt abgestimmten Miteinander.

Begeistertes Publikum
Das Publikum in St. Christophorus dankte mit langem, begeistertem Applaus und großzügigen Spenden. Wieder einmal erwies sich die Konzertreihe Musica Sacra Westfalica als Plattform, die Tradition und Gegenwart verbindet – und mit TwentyTwo einen Klangkörper präsentierte, der Jugendlichkeit, technische Brillanz und emotionale Tiefe vereint.
Der „Echo des Sommers“ war nicht nur ein Titel, sondern Programm: ein Konzert, das nachhallte – in der Kirche, in den Herzen der Zuhörer und in der Gewissheit, dass die Zukunft der A-Cappella-Musik in den besten Händen liegt.
Nächstes Konzert
Das nächste Konzert von Musica Sacra findet am 28. September um 17 Uhr statt. Dann gastiert die Wuppertaler Kurrende, ein Schwergewicht unter den Knabenchören, mit ihrem aktuellen A Capella-Programm in der Christophorus-Kirche und präsentiert geistliche Chormusik aus verschiedenen Jahrhunderten.