Samstag, Oktober 5, 2024

Ascheberg: Interkommunales Projekt LoReNa geht an den Start

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Ascheberg. In Ascheberg gibt es zahlreiche Einzelhändler, die eine breite Produktpalette verkaufen, von Büchern über Blumen, Schmuck und Fahrrädern bis hin zu Mode, Spielwaren und Dekorationsartikeln. Eine umfassende Übersicht über Anbieter von lokal erzeugten Produkten aus der Region ist bisher aber noch nicht zu finden.

Wie können sich die Bürgerinnen und Bürger also einen Überblick verschaffen, welche regionalen Produkte in der Gemeinde erhältlich sind? Wie können sie vermeiden, einzelne Läden oder Websites abzuklappern, um die breite Auswahl auch nutzen zu können?

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Digitaler Marktplatz entsteht

Um diese Fragen zu beantworten, startet nun das Projekt mit dem Namen LoReNa. Dieser schön klingende Name steht für den lokalen Vertrieb regional erzeugter Produkte zur nachhaltigen Stärkung ländlicher Versorgungsstrukturen. Insgesamt neun Kommunen haben sich zusammengeschlossen, um gemeinsam einen digitalen Marktplatz zu entwickeln. Dieser Auftrag wird von zwei Projektmanagerinnen umgesetzt. Elena Geuking hat Anfang Juli begonnen, ab August kommt Jana Friedrich dazu.

Innovative Logistiklösung

Geuking erklärt das Ziel des Projekts in einfachen Worten: „Kundinnen und Kunden sollen komfortabel online einkaufen können, so wie sie es von großen Anbietern gewohnt sind. Konkret: Die Bücher aus der lokalen Buchhandlung bestellen, ein paar Freilandeier und eine neue Hundeleine? Kein Problem, alles wird auf einer einzigen Plattform angeboten, einheitlich abgerechnet und auf Wunsch geliefert. Da es schwieriger ist, ein solches Angebot auch im ländlichen Raum kostendeckend anzubieten, sind wir zunächst auf der Suche nach einer intelligenten Logistiklösung, die nachhaltig, also über den Förderzeitraum hinaus bestehen bleibt.

Dabei erhält das Projektteam wissenschaftliche Unterstützung und möchte sich dafür ausdrücklich bedanken. Geuking berichtet: „Vier Studentengruppen aus dem Fachbereich Logistik der Fachhochschule Münster haben sich schon mit den Anforderungen auseinandergesetzt. Unter Anleitung von Prof. Dr. Franz Vallée präsentierten sie ihre innovativen und detaillierten Vorschläge.“

Nächste Schritte

Vor der Ausgestaltung der konkreten logistischen Lösung werden die beiden Projektleiterinnen zunächst eine umfassende Analyse starten. Dazu untersuchen sie unter anderem bereits bestehende, ähnliche Projekte, um herauszufinden was bereits gut funktioniert und welche regionalen Besonderheiten vielleicht anders gelöst werden sollten. Nach einem Abgleich mit den Ansätzen der Studenten stellen sie anschließend diesen Ideen die Bedürfnisse von möglichen Anbietern und Konsumenten gegenüber. Im Herbst wollen die beiden dann von der theoretischen Auseinandersetzung in die Praxis wechseln und die Ergebnisse möglichen Projektpartnern vorstellen.

Hintergrund

Lokale Einzelhändler und Direktvermarkter aus den Kommunen Ascheberg, Billerbeck, Coesfeld, Drensteinfurt, Havixbeck, Nottuln, Rosendahl, Senden und Sendenhorst sollen künftig gemeinsam auf einem Online-Marktplatz anzutreffen sein – und die bestellten Waren gebündelt ausliefern.  Mit dieser Projektidee hatten die neun Städte und Gemeinden aus den Kreisen Coesfeld und Warendorf unter Federführung der Gemeinde Senden jetzt beim Förderaufruf „Heimat 2.0” des Bundesinnenministeriums Erfolg.

Das Angebot dient nicht nur der Stärkung des lokalen Handels. Es ist gleichzeitig eine innovative Versorgungsmöglichkeit für ältere Menschen, die Anwohner in Streusiedlungen und Familien – genau genommen für jeden, der bewusst, vor Ort oder bei Direktvermarktern einkaufen möchte, dies aber aufgrund des Zeitaufwands oder der Entfernungen nicht tut.

Geplant ist, dass die Händler ihre Waren auf eine gemeinsame Online-Plattform stellen. Die Kunden können so über eine Plattform gleichzeitig in mehreren Geschäften einkaufen und zahlen nur einen Gesamtbetrag. Das System verbucht die Zahlung automatisch auf die einzelnen Geschäfte. Die Lieferung an die Kunden erfolgt innerhalb eines vorher festgelegten Zeitfensters. Auch eine Abholung an Pick-Up-Stationen soll möglich sein.

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