Ascheberg. Für Bürgermeister a.D. Dr. Bert Risthaus und eine ganze Reihe verdienter Ratsmitglieder ging mit der Kommunalwahl 2020 ein zum Teil jahrzehntelanges Engagement in und für die Gemeinde Ascheberg zu Ende.
Am Donnerstagabend (1. Juli) wurden sie mit einer Feier offiziell verabschiedet – coronabedingt mit Verspätung – aber dafür mit großem Dank und Applaus. Eigentlich sollte die Verabschiedung ja schon im letzten Herbst stattfinden, bedauerte Bürgermeister Thomas Stohldreier, es sei aber umso schöner, dass man dies nun in kleinerer Runde nachholen könne, richtete er ein „dickes Dankeschön“ an die Ehrengäste in Frenkings Festscheune.
In 200 Sitzungen hätten Rat und Ausschüsse in der vergangenen Legislaturperiode getagt, griff Stohldreier zur Statistik. Und an Krisen und großen Projekten mangelte es in der Ratsperiode auch nicht. So galt es ab 2015 die große Zahl von Geflüchteten unterzubringen, in deutscher Sprache zu unterrichten, zu integrieren und in Arbeit zu bringen. Man habe Unterkünfte für Geflüchtete und Kindertagesstätten gebaut, das Feuerwehrgerätehaus in Davensberg erweitert und in Ascheberg eine neues Gerätehaus nach modernen Standards errichtet, hieß es unter anderem.
Als die stellvertretende Bürgermeisterin Maria Schulte-Loh dann für die Laudatio für Dr. Bert Risthaus das Wort ergriff, meinte sie gleich: „Kurz kann ich nicht. Du hast Dich mit ganzer persönlicher Kraft eingesetzt, das Beste für die Gemeinde zu erreichen“, schrieb sie ihm ins Stammbuch und zählte dann auf: Ausweisung von Gewerbe- und Wohnbauflächen, ein flächendeckendes Glasfasernetz, Kita-Neubauten, Umstrukturierung der Schulstandorte, Sportstättenkonzept und vieles mehr, was umgesetzt oder begonnen wurde.
Auf den letzten Metern der Amtszeit sei die Corona-Krise hinzugenommen und Risthaus habe die Herausforderung bis zum letzten Arbeitstag angenommen. „Präsent, immer ansprechbar, offen und sachlich im Kommunikationsstil habe er sich die Wertschätzung aller Fraktionen erfreut, hieß es weiter.
In seinem Rückblick lenkte Dr. Bert Risthaus, der als Justitiar zum DRK-Verband des Kreises Coesfeld wechselte, die Aufmerksamkeit auf die Veränderungen in den Jahren seiner Amtszeit. Heute kämen die Kinder mit einem Jahr in die Kita und auf den Friedhöfen gebe es Kolumbarien, nannte er Beispiele des Wandels. Verändert habe sich auch die Schullandschaft. „Sehr vieles ist gut gelungen, weniges nicht geglückt und einiges nicht vollendet“, zog er Bilanz und trug sich ins Goldene Buch der Gemeinde ein.
Mit dem früheren stellvertretenden Bürgermeister und Urgestein Bernhard Pettendrup (CDU), Ludger Wobbe und Hildegard Kuhlmann (alle CDU) verließen weitere lokalpolitische Schwergewichte den Gemeinderat. Wobbe als langjähriger Fraktionsvorsitzender war und ist zudem auf weiteren Ebenen ehrenamtlich aktiv, ebenso Hildegard Kuhlmann als Ausschussvorsitzende und Netzwerkerin mit Blick für Menschen. Dank und Anerkennung ernteten Cornelia Pelster, Josef Reher, und Franz Silkenbömer (alle CDU), die sich in ihren jeweiligen Fach- und Interessensgebieten für die Gemeinde stark gemacht haben.
Nicht mehr dabei sind aus der SPD-Fraktion Martin Krieger, Ludger Klaas und Johannes Waldmann, der für einen Sitz in Berlin ins Rennen geht. Die Verdienste seiner an diesem Abend abwesenden Genossen würdigte Fraktionsvorsitzender Christian Ley. Er vergaß auch nicht die streitbaren Auseinandersetzungen in Rat und Ausschüssen. Doch am Ende habe man sich in die Augen geschaut und bei wichtigen Entscheidungen im Sinne der Sache einstimmig gehandelt.
UWG-Fraktionschef Volker Müller-Middendorf richtete seinen Dank an Simon Handrup, Peter Sommer, Dr. Christoph Koch und Marco Kratzenberg, die das Kapitel Ratsarbeit für sich geschlossen haben. „Unsere Fraktion ist bunt“, betonte er. Mit Peter Sommer und Christoph Koch habe sie gleich „zwei ruhende Felsen“ besessen und Simon Handrup einen Mann, der sich intensiv und richtungsweisend eingesetzt habe.