Herbern. Graues dichtes Fell mit markanter Zeichnung, lange Schnauze, spitze Ohren und typisch trabender Gang. In Davensberg, Ascheberg und Herbern wurde am Montag (1. Dezember 2025) ein Wolf gesichtet. Ein Video wurde in der Ascheberger Osterbauerschaft aufgenommen, wo das Tier über ein Feld läuft.
„Laut Bildern aus Davensberg und einem Video aus Ascheberg war dem Anschein nach ein Wolf in der Gemeinde unterwegs. Das Videomaterial wird derzeit beim Landesamt bewertet und die Aufnahmeorte werden verifiziert. Die Ranzzeit der Wölfe steht kurz bevor, weshalb einzelne Tiere auf der Suche nach einem Partner oft viele Kilometer zurücklegen. Da Wölfe in Deutschland in der Regel keine schlechten Erfahrungen mit Menschen gemacht haben, ist ihre Scheu häufig gering. Deshalb werden sie auch tagsüber gesehen“, erklärt Hermann Grube, Wolfsberater aus Ascheberg.
Zuständig für Wolfssichtungen in NRW ist das Landesamt für Natur, Umwelt und Klima (LANUK). Pressesprecher Wilhelm Deitermann bestätigte, dass das Video eingegangen sei und nun zunächst geprüft werde. Auch wenn das Tier große Ähnlichkeit mit einem Wolf aufweist, bedeutet das nicht automatisch, dass es tatsächlich einer sei. Nach der Verifizierung werde das Material an das bundesweite LUPUS-Institut für Wolfsmonitoring und -forschung zur weiteren Auswertung weitergeleitet. Wie lange es dauert, bis ein möglicher Nachweis vorliegt, lasse sich derzeit nicht abschätzen.
Für Menschen gelten Wölfe nach Einschätzung der Fachstellen als äußerst scheu. Sie meiden Ortschaften und ziehen sich bei Begegnungen mit Menschen in der Regel schnell zurück. Angriffe auf Menschen sind in Deutschland nicht dokumentiert. Gefährdet sind vor allem Weidetiere wie Schafe und Ziegen, weshalb der Herdenschutz in NRW stark ausgebaut wurde.
Empfohlen wird grundsätzlich, Wölfen mit Abstand zu begegnen: nicht herantreten, nicht füttern, nicht bedrängen und Haustiere angeleint halten. Wer einem Wolf begegnet, sollte ruhig bleiben, sich bemerkbar machen und dem Tier Raum geben – meist genügt das, damit es sich zurückzieht. Sichtungen können an die zuständigen Stellen gemeldet werden, damit Entwicklungen weiterhin beobachtet werden können. Wölfe können täglich bis zu 70 Kilometer Strecke laufen.






















