Freitag, Mai 3, 2024

Jahresrückblick der Partnerstädte

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Werne. Stephanie Viefhues, Wernes Beauftragte für Partnerstädte, blickt für WERNEplus auf die Aktivitäten in Poggibonsi (Italien), Lytham St. Annes (England), Kyritz (Brandenburg), Bailleul (Frankreich) und Walcz (Polen) zurück.

Poggibonsi

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Die italienische Partnerstadt Wernes in der Toskana hat ein Jahr ganz im Zeichen der Pandemie erlebt. Viel Positives hat der Bürgermeister der Stadt nicht zu berichten. Veranstaltungen und Feste wurden alle abgesagt. Ein Großteil des Jahres war bestimmt durch die strengen Einschränkungen und die Bewegungsfreiheit. Politisch hat es in diesem Jahr keine Veränderungen in Poggibonsi gegeben. David Bussagli ist weiterhin der Bürgermeister in der schönen Stadt.

Einige Straßen und Plätze in der Altstadt von Poggibonsi wurden renoviert und konnten fertig gestellt werden.

In Poggibonsi hat es zwei Todesfälle durch COVID-19 gegeben. Anfang Dezember gab es 122 akut infizierte Personen.

Die Hoffnungen für das neue Jahr 2021 der Bürgerinnen Bürger in Poggibonsi bestehen in der Wirksamkeit eines Impfstoffes, Verbesserung der Lage und dass die Bewegungsfreiheit wieder hergestellt wird.

Lytham St. Annes

Unsere englische Partnerstadt hatte im Jahr 2020 ähnliche Einschränkungen wie wir in  Werne. Viele Bürgerinnen und Bürger haben sich für das Gemeinwohl engagiert. Eine Gruppe hat Dienstkleidung für Ärzte, Krankenschwestern und Pfleger genäht. Andere Gruppen haben Masken für alle Bürgerinnen und Bürger hergestellt. Einige Bekleidungsunternehmen haben die Rohstoffe kostenlos zur Verfügung gestellt.

Viele Menschen arbeiten von zu Hause aus, die Zug- und Busverbindungen wurden reduziert und viele Aktivitäten und Veranstaltungen wurden abgesagt.

Sehr viele Bürgerinnen und Bürger haben sich freiwillig gemeldet, um in Krankenhäusern, Supermärkten, Pflegeheimen usw. zu helfen. Unsere Partnerstadt Lytham St. Annes hat gut zusammengehalten und viel Solidarität erfahren.

Für 2021 wünscht sich unsere englische Partnerstadt auch ein Stück Normalität zurück.

Kyritz

Auch unsere ostdeutsche Partnerstadt Kyritz hat in diesem Jahr auf traditionelle Feste verzichten müssen. Die Weihnachtsmärkte und –feiern wurden abgesagt. Um trotzdem Weihnachtsstimmung aufkommen zu lassen, hat die Stadt Kyritz einen festlich geschmückten Weihnachtsbaum auf dem Marktplatz aufstellen lassen, die Altstadt ist weihnachtlich erleuchtet und in den Schaufenstern der Geschäfte können kleine und große Märchenbilder entdeckt werden.

Solidarität wurde auch in Kyritz groß geschrieben: Kyritzer Stadtverordnete hatten ihre Aufwandsentschädigung für ihr Ehrenamt zur Verfügung gestellt. Zudem haben viele Kyritzer gespendet. Mit diesen Spenden wurden unter anderem die Lebensmittelausgabe der Gesellschaft für Arbeits- und Berufsförderung (GAB) sowie Künstler und Kulturschaffende unterstützt, die seit Jahren das kulturelle Leben in der Stadt bereichern und derzeit ohne Einkommen sind.

Zum 1. Januar wurde der Betrieb des Verkehrslandeplatzes Kyritz-Heinrichsfelde von der Stadt Kyritz an die ARDEX Flugplatz Kyritz GmbH übergeben.

Im Klosterviertel Kyritz, in der früheren Brennerei und zukünftigen Stadtbibliothek haben die Bauarbeiten begonnen, ebenso wie die Sanierung der Stadtmauer. Die Sanierung des Kleinsthauses Johann-Sebastian-Bach-Straße steht kurz vor Vollendung.

Die Ortsteile Holzhausen und Berlitt haben für ihr Engagement (Erneuerung des Gemeindehauses, Renovierung der Spielplätze) die Auszeichnung  „Unser Dorf hat Zukunft“ bekommen.

In Kyritz gibt es zudem neue öffentliche, kostenfreie WLAN-Hotspots. Sie befinden sich am Parkplatz Wässering (inklusive der Wohnmobilstellplätze), am Bus- und Bahnhaltepunkt Am Bürgerpark, im Kirch- und Klostergarten sowie am Sportplatz Seestraße.

Unsere Freunde in Kyritz hoffen darauf, dass im nächsten Jahr wieder mehr geselliges Beisammensein möglich sein wird. Für das letzte Juni-Wochenende 2021 ist das Stadtfest schon wieder fest eingeplant. Und auch alle anderen traditionellen Veranstaltungen – etwa im Klostergarten, am See oder in den Ortsteilen – werden vorbereitet.

Die Bildercollage steht für den Zusammenhalt der Partnerstädte untereinander während der Corona-Pandemie. Die Bilder wurden beim ersten virtuellen Projekt aus allen fünf Partnerstädten gesammelt und nun zusammengefügt.

Bailleul

Unsere französische Partnerstadt hat ebenfalls kein leichtes Jahr hinter sich gebracht. Die Ausgangsbeschränkungen durch die Pandemie waren in Frankreich wesentlich härter als bei uns. So durften die Bürgerinnen und Bürger nur einige Stunden am Tag das Haus verlassen und das auch nur mit wichtigen Gründen (Einkaufen, Arztbesuch, etc.).

In Bailleul wurde in diesem Jahr gewählt. Als Bürgermeister wurde Marc Deneuche nicht wiedergewählt. Seit Juni 2020 ist Antony Gautier im Amt. Auch für den Bereich Patenschaften und Städtepartnerschaften wurde Florent Vandenabeele neu gewählt.

Die Stadt Bailleul musste auch viele Veranstaltungen und traditionelle Feste absagen. Allerdings konnten die Kulturbeiträge „Bildung und Erbe“ im September stattfinden, ebenso ein Konzert klassischer Musik Anfang September.

Die Bürgerinnen und Bürger aus Bailleul haben, trotz der geltenden strengen Ausgangsbeschränkungen, ebenfalls viel Solidarität untereinander erfahren. In den Grundschulen wurden kostenlos Masken verteilt (auch in Frankreich besteht ab dem 6. Lebensjahr Maskenpflicht), Menschen aus Risikogruppen bekamen Masken in den Briefkasten gelegt und die lokalen Unternehmen und Geschäfte wurden durch mehrere Kampagnen unterstützt.

Seit dem 14. Oktober 2020 gilt in der Stadt Bailleul, ebenso wie in ganz Frankreich, wieder der Gesundheitsnotstand, seit 24. Oktober die erneute Ausgangsbeschränkung. Diese wurde am 10. Dezember 2020 bis zum 31. Dezember 2020 verlängert. Die Schulen, Geschäfte und öffentlichen Einrichtungen bleiben in Frankreich bis zum 6. Januar 2021 geschlossen.

Unsere französischen Freunde wünschen sich für das neue Jahr ebenfalls ein bisschen Normalität zurück und vor allem Gesundheit. Das Weihnachtsfest wurde im allerengsten Familienkreis stattfinden.

Walcz

Die polnische Partnerstadt Walcz feierte in diesem Jahr 30-jähriges Bestehen der lokalen Selbstregulierung. 1990 wurde ein Gesetz verabschiedet, dass Kommunalverwaltungen ermöglichte, selbstbestimmt die kommunalen Angelegenheiten zu regeln.

Die Stadt Walcz fördert seit Jahren junge Start-Ups und Unternehmen, die sich in wirtschaftlicher und sozialer Weise, besonders für die Stadt engagieren. Diese Auszeichnungen konnten auch in diesem Jahr wieder durch Bürgermeister Zebrowski überreicht werden.

Allerdings mussten auf Grund der Pandemie auch in Walcz einige traditionelle Veranstaltungen abgesagt oder neu geplant werden. Das jährlich statt findende Festival der zwei Seen wurde in mehrere kleine Sport –und Freizeitaktivitäten für die Bürgerinnen und Bürger aus Walcz umgeplant. Gäste aus anderen Städten konnten nicht eingeladen werden.

An Solidarität und Zusammenhalt hat auch unsere polnische Partnerstadt viel Gutes erfahren dürfen. So haben die Bürgerinnen und Bürger Masken für die Menschen aus dem Gesundheitssystem genäht und kostenlos verteilt. Eine andere Gruppe hat Einkäufe und Botengänge für ältere Menschen organisiert. Für die Schülerinnen und Schüler, ebenso wie für die Lehrkräfte wurden Computer angeschafft, damit diese für das Homeschooling vorbereitet sind.

Um die lokalen Geschäfte und Unternehmen zu fördern und zu unterstützen, hat die Stadt Walcz im August einige Veranstaltungen am Radun-See und an der Promenade organisiert.

Im September fand in Walcz noch eine Regatta mit 60 Teilnehmer und Teilnehmerinnen statt. Allerdings wurde diese Veranstaltung schon auf Grund der Situation im kleineren Rahmen geplant.

Alle Ortseingangsschilder wurden mit den Namen der Partnerstädte versehen und erneuert. Die neue Umgehungsstraße Walcz S 10 wurde fertig gestellt.

Momentan sind unsere polnischen Freunde, ähnlich wie wir, im Lockdown. Bars, Restaurants und Kinos sind geschlossen. Die Schülerinnen und Schüler sind im Homeschooling, die Eltern, wo immer es geht, im Homeoffice.

Die Stadt Walcz beklagt zwei Todesfälle, die im Zusammenhang mit dem Coronavirus stehen. Momentan sind (Stand 10. Dezember) neun Menschen an COVID-19 erkrankt.

Eine weitere traurige Nachricht, die uns aus Walcz in diesem Jahr erreicht hat, ist der Tod des Kapuziners Sebastian Majcher. Er wurde nur 42 Jahre alt. Er starb am 19. Oktober 2020 im Krankenhaus Stettin nach einer Infektion mit Sars–CoV- 2.

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