Freitag, Mai 23, 2025

CDU-Chef mahnt zur Geschlossenheit – öffentliche Aussprache abgelehnt

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Werne. Der Rückzieher von Bürgermeisterkandidat Dr. Thomas Neubourg sowie Gerüchte über Macht- und Grabenkämpfe zwischen Führungspersonen innerhalb der Partei haben der CDU in Werne vier Monate vor der Kommunalwahl ordentlich zugesetzt.

Der „Blick nach vorne“ und „Geschlossenheit“ wurden gefordert, doch das gelang während der Mitgliederversammlung zur Aufstellung der Ratskandidaten und Reserveliste am Donnerstag (23.05.2025) nicht vollständig. Der Antrag von Stephan Wiewel, eine Aussprache über die internen Zwist auf die Tagesordnung zu setzen, lehnte eine Mehrheit ab.

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Vorwürfe gegen seine Person seien parteiintern aufgearbeitet und dabei entkräftet worden, betonte Wernes CDU-Chef Martin Cyperski. Und: „Ich werde keine öffentlichkeitswirksame Stellungnahme abgeben, weil es um die Sache, um die Zukunft gehen soll.“ Interessierte lud er aber ein, „Einblick in die Unterlagen zu nehmen“.

Mit Blick auf die Bürgermeisterwahl meinte Martin Cyperski: „Wir arbeiten daran, einen Kandidaten zu finden. Die Zeit drängt. Im Sinne unserer Stadt benötigen wir Ruhe und Geschlossenheit.“

Als erstes Mitglied erhob sich Josef Meinke und sagte: „Rolf Weißner ist aus persönlichen Gründen zurückgetreten, jetzt auch Dr. Thomas Neubourg. Das sind doch Ausreden. Hier herrschen Grabenkämpfe. Warum macht man das? Mit ihrer Rede haben sie es nicht geschafft, den Deckel drauf zu kriegen.“ Dass die Querelen nicht schön seien und Fehler gemacht wurden, räumte Cyperski ein: „Dass wir nicht den Eindruck hinterlassen, vereint zu sein, verstehe ich!“

Johannes Laurenz hatte mit Dr. Thomas Neubourg „eine Riesenhoffnung“ verbunden. „Er hat wohl keinen Rückhalt gespürt. Die Leute in Werne lachen sich kaputt, machen sich lustig über die CDU. Da müssen doch Konsequenzen folgen. Wir hatten die Chance, einen super Bürgermeister zu kriegen und hinterlassen jetzt Scherben – eine Riesenkatastrophe“, so der Landwirt aus Stockum.

Nach dem Grußwort von CDU-Landratskandidat Marco Morten Pufke, der ein „Signal der Geschlossenheit“ aus der Versammlung erwartete, meldete sich Stephan Wiewel zu Wort und dämpfte die Hoffnung des Kreisvorsitzenden. Das Mitglied beantragte nämlich, eine Aussprache noch vor der Aufstellung der Ratskandidaten auf die Tagesordnung zu setzen. „Wir müssen erst einmal diese Probleme lösen“, forderte er. Bei 15 Ja- und 26 Nein-Stimmen sowie zehn Enthaltungen wurde Wiewels Begehren schließlich mehrheitlich abgelehnt.

Willi Jasperneite und Raimund Hölscher hören auf

Als Direktkandidaten für den Stadtrat standen Willi Jasperneite und Raimund Hölscher nicht mehr zur Verfügung. Der Rest der aktuellen Fraktion bewarb sich erneut – mit dem stellvertretenden Bürgermeister Jörg Weber auf Listenplatz 1, gefolgt von Martin Cyperski, Uta Leisentritt, Christian Lang und Markus Rusche. Neu dabei sind als Direktkandidaten Daniel Jasperneite (11), Sascha Casper (17) und Sven Modrezewski (18).

Bei der geheimen Wahlen schenkten die 54 Anwesenden nur Egbert Ortmann, frisch gebackener Schützenkönig in Langern, ihr uneingeschränktes Vertrauen ohne jegliche Gegenstimme oder Enthaltungen. Martin Cyperski und Markus Rusche erhielten jeweils zwölf Nein-Stimmen, Fraktionschefin Uta Leistentritt sieben.

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