Werne. Lothar Christ tritt am 14. September 2025 als Bürgermeister nicht mehr an. Gleich fünf Bewerber streben seine Nachfolge auf dem Stadthaus-Chefsessel an: Volker Abdinghoff (parteilos), Christoph Dammermann (FDP), Lars Hübchen (SPD), Benedikt Striepens (Bündnis 90/Die Grünen) und Marc Sven Ueter (parteilos). Nach dem Rückzug von Dr. Thomas Neubourg verzichtet die CDU auf einen Kandidaten.
Turbulente letzte Tage vor der „Deadline“ zur Einreichung der Unterlagen erlebten Wahlleiter Sven Henning und sein Team. Nachdem Thorsten Schröer (parteilos) zunächst bekräftigte, als Bürgermeister kandidieren zu wollen, entschied er sich kurz darauf gegen diesen Schritt. Doch es wurde noch hektischer im Stadthaus.
Denn gestern (07.07.2025) um 10 Uhr klingelte noch das Telefon bei Sven Henning. Ala Rishmawi aus der bekannten Werner Unternehmenfamilie (u.a. Frankemöller, Post-Filiale) beantragte die Unterlagen und ging anschließend auf „Stimmenfang“. Gegen 17.40 Uhr – also 20 Minuten vor dem Fristende – gab der 29-Jährige dann aber auf.
„Nachdem erst Dr. Neubourg und dann Herr Schröer nicht zur Wahl standen, wurde ich von vielen Freunden motiviert, als Bürgermeister zu kandidieren. Werne braucht Leute mit wirtschaftlichen Kenntnissen und einem guten Netzwerk“, betonte Ala Rishmawi im Gespräch mit WERNEplus.
Innerhalb von nur fünf Stunden bekam er nach eigenen Angaben 115 Unterstützer-Unterschriften zusammen, gut 100 zu wenig, um noch auf die Kandidatenliste zu springen. „Ich bin trotzdem überwältigend von der Resonanz in dieser kurzen Zeit. Vielleicht bin ich dann in fünf Jahren dabei“, so Rishmawi weiter.
Bürgermeisterwahl am 14. September
Gewählt ist, wer im ersten Wahlgang mehr als die Hälfte der gültigen Stimmen erhalten hat. Wird diese absolute Mehrheit nicht erreicht, findet zwischen den beiden Bestplatzierten am 28. September 2025 eine Stichwahl statt.
„Die Briefwahl wird in Werne immer beliebter. Sie ist auch bei den Kommunalwahlen möglich, sogar in der Stichwahl. Wir weisen darauf schon bei unserem ersten Anschreiben hin“, sagt Sven Henning.

Am Montag, 7. Juli, 18 Uhr lief die Frist zur Einreichung der erforderlichen Unterlagen ab. Sven Henning und sein Team bereiten jetzt alles für den Wahlausschuss vor, der am Mittwoch tagt. Danach folgen u.a. die Bekanntmachungen, Erstellung der Stimmzettel und die Organisation der Briefwahl.
Wahlen zum Stadtrat
Die 38 Mitglieder des Stadtrates werden zur Hälfte in 19 Wahlbezirken direkt gewählt, zur Hälfte über die sogenannten „Reservelisten“. Wahlvorschläge können von Parteien, Wählergruppen und Einzelbewerberinnen/Einzelbewerbern eingereicht werden. „Zurück in den Rat will die Partei ‚Die Linke‘“, bestätigt Sven Henning. Bewerber/innen aus den Reihen der AfD findet man nicht auf dem Stimmzettel in Werne.
Fünf Kreuze sind auf dem Stimmzettel zu machen. Zusätzlich zu Stadtrat- und Bürgermeisterwahl können die Wahlberechtigten noch für ihren Kreistagsvertretenden votieren sowie für die Position des Landrats: Amtsinhaber Mario Löhr (SPD) und Herausforderer Marco Morten Pufke (CDU) stehen zur Wahl. Schließlich steht noch die Wahl zum Ruhrparlament an.
In unserer neuen Print-Ausgabe, die am Mittwoch (09.07.2025) erscheint, stellen sich alle fünf Bürgermeisterkandidaten vor.