Mittwoch, September 11, 2024

Aus Geburtstagsgruß wurde größtes Reitsport-Event der Region

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Werne. Inzwischen zählen die Reitertage auch in ihrer 40. Auflage zu den größten Pferdesportereignissen in Westfalen. Immerhin sind an den Wettkampftagen vom 7. bis zum 18. April über 2.000 Pferde für insgeamt fast 40 Prüfungen angemeldet.

Diese Bilanz stößt bei Ludger Gripshöver auf besondere Befriedigung. Der heute 78 Jahre alte  Senior erinnert sich noch gut an die Entstehung der Turniertage: „Wir wollten damals meinem Vater zu seinem 80. Geburtstag eine besondere Freude machen.“ Deshalb sei die Idee eines kleinen Reitertreffens entstanden. Gripshöver berichtet: „Wir hatten damals 30 Sportreiter eingeladen, von denen dann auch 28 kamen.“ Dass daraus vier Jahrzehnte später eine so große Veranstaltung entstehen würde, sei damals nicht vorhersehbar gewesen.

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Über den Hauptgrund dieses Erfolgs ist sich der pferdebegeisterte Werner sicher: „Ohne die vielen ehrenamtlichen Helfer könnten wir eine Veranstaltung in dieser Größenordnung überhaupt nicht auf die Beine stellen.“ Auch in diesem Jahr sind wieder rund 100 Mitglieder des Reitvereins St. Georg mit von der Partie. So wichtig die Sponsoren seien, ohne diesen engagierten Helferstab wären die Reitertage unmöglich, gibt sich Gripshöver überzeugt.

Wie hoch der Aufwand ist, den diese Helfer wuchten, wird im Gespräch mit Edith Berger deutlich. Wer die 85-jährige Grande Dame des Helferstabs während der Reitertage treffen will, muss sich vormittags auf den Weg in den „Aufenthaltsraum“ machen. Das sonst den Vereinsmitgliedern vorbehaltene Reiterstübchen mit Blick in die Halle verwandelt sich in dieser Zeit in einen Frühstücksbuffet-Raum, der jedem Hotel zur Ehre gereichen würde. Hier können sich Teilnehmer und Helfer mit Kaffee versorgen oder das komplette Frühstück einnehmen.

Edith Berger: „Das ist besonders für jene Teilnehmer wichtig, die die Nacht bei ihren Pferden hier auf dem Hof verbringen.“ Jeden Morgen geben sich so um die 100 Reiter die Klinke in die Hand. Auf sie wartet neben 140 knackigen Brötchen alles, was zu einem ordentlichen kräftigen Reiterfrühstück gehört. 

Für die Organisation sind Edith Berger und ihr insgesamt dreiköpfiges Team verantwortlich. Die Gemeinschaft im Verein und die Liebe zum Pferd erhielten sie jung, stellt die rüstige Seniorin fest. So wie ihr geht es vielen der Helfer – und es gilt auch für junge Leute. Ein Beispiel ist Carla Wagner. Die 25-jährige Studentin der Wirtschaftspsychologie lebt erst seit drei Jahren in Werne. Neben ihrem Studium arbeitet sie als Teilzeitkraft im Stall und bereitet die jungen Pferde. Doch jetzt während der Turniertage gehört sie zum Helferstab,  erledigt jede Menge Mehrarbeit. Und auch Tierarzt Dr. Michael Dahlkamp, der auf ein kurzes Brötchen und einen Schluck Kaffee bei Edith Berger und ihrem Team vorbeischaut, fühlt sich als aktiver Reiter dem Turnier und dem Verein nach vielen Jahren der Zusammenarbeit persönlich verbunden.

Wer während der Wettkampftage nach dem Parcourschef sucht, wird beim Aufbau der Hindernisse fündig. Wer ihn nicht kennt, erkennt den Fachmann für den Hindernisbau am Meterstab in der Gesäßtasche. Rainer Evelt ist ein Pferdemann durch und durch. Obwohl er zusammen mit seinem Team auch international unterwegs ist, gehören die Lenklarer Reittage zu seinen jährlichen Pflichtterminen.

Evelt ist der Sohn von Bernhard Evelt, der schon damals mit von der Partie war, als die Idee für die eingangs erwähnte Geburtstagsüberraschung geboren wurde. Der Parcoursbauer, der hauptberuflich bei der Stadt Lünen als Leiter der technischen Betriebe arbeitet, berichtet: „Ich habe schon als Junge meinen inzwischen verstorbenen Vater nach Lenklar zum Turnier begleitet.“ Zu seinem Team gehören noch Bernd Windmüller (Waltrop) und Volker Wolf aus Gütersloh. Die beiden werden aber erst im Laufe der Turnierwoche nach Lenklar kommen. – hps –

Wie die ersten Tage bei Lenklar 2022 sportlich liefen, lesen Sie am Montag (11. April) bei WERNEplus.

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