Samstag, Juli 27, 2024

Kurtulus Öztürk arbeitet am WSC-Team für die neue Saison

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Werne. Nach dem Abstieg aus der Landesliga beginnt beim Werner SC die Vorbereitung auf die neue Spielzeit in der Bezirksliga. Frühzeitig hat der Verein die personellen Weichen gestellt und damit den Rahmen geschaffen für den Neuaufbau nach dem sportlichen Desaster.

Wichtigste Personalie: Kurtulus Öztürk ist neuer Chefcoach. Nach dem Rücktritt von Lars Müller und Joel Simon im Februar nach der 2:5-Niederlage in Beckum hatte Öztürk zusammen mit Torwart-Trainer Axel Scheunemann die Mannschaft übernommen. Zwar gelang dem Trainer-Duo Öztürk/Scheunemann, den WSC vom letzten Tabellenplatz auf Rang 16 zu führen, den Abstieg konnten sie allerdings nicht verhindern. „Unabhängig von der Frage, ob wir die Klasse halten werden oder nicht, haben wir mit den Spielern über die Zukunft gesprochen“, blickt Öztürk zurück. Da stand für ihn schon fest, dass er mit der Mannschaft weiter arbeiten will.

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Ursprünglich sei das nicht sein Plan gewesen, so Öztürk. Doch bereits kurz nach dem Antritt als Trainer sprach sich ein Großteil des Teams dafür aus, dass er „etwas aktiver dabei bleibe“. Und weil es auch familiär und beruflich ganz gut zusammenpasst, kehrt Öztürk auf den Posten zurück, den er nach dem Aufstieg in die Landesliga 2017 an Lars Müller und Joel Simon abgegeben hatte.

Danach blieb er dem Verein verbunden und lotste als externer Berater und Kenner der Region viele Spieler zum Werner Club. Auch wenn das Ziel Klassenerhalt nicht erreicht wurde, sei die Zusammenarbeit in den vergangenen Wochen ausgezeichnet gewesen. Er habe gemerkt, dass die Spieler sich für den Verein einsetzen. Beeindruckt habe ihn die Geschlossenheit und der Zusammenhalt der Truppe, so der 43-Jährige. „Mit dieser Einstellung lässt sich einiges bewegen.“

Das habe es ihm leicht gemacht, das Traineramt erneut zu übernehmen. Er habe bereits Ideen für den Aufbau einer schlagkräftigen Truppe. Verändern wolle er die Strukturen im Trainerstab. Neben dem Torwarttrainer Scheunemann und dem Physiotherapeuten Horst Sendler sollen ein Mannschaftsbetreuer und ein spielender Co-Trainer zum Leitungsstab dazu kommen.

Verändern wird sich auch das Gesicht der Mannschaft. „Der Weggang von Stammspielern wie Juppi Saado, Luis Krampe oder Tim Neugebauer lässt sich nicht so einfach auffangen“, weiß „Kutte“ Öztürk, bleibt aber gelassen: „Jeder Abgang öffnet auch eine neue Tür.“ Insgesamt haben neun Spieler den Verein verlassen, denn auch Serhad Gün, Amer Masic, Brian Wolff, Jannis Vertgewall, Camille Dardai und Daniel Durkalic spielen nicht mehr für den WSC. Dafür werden in der kommenden Saison neue Namen im Spielbericht auftauchen. Schon weit vor dem letzten Saisonspiel begannen die Überlegungen zur Kaderplanung.

Bislang fünf Neuzugänge kann der Werner SC vermelden. Von Westfalia Rhynern kommt Efe Bozaci. Der 19-jährige Offensivspieler startete seine fußballerische Laufbahn bei Eintracht Werne. Bis zur E-Jugend war er anschließend beim WSC, bevor er über die Hammer SpVg nach Rhynern wechselte. Wegen Gewichtsproblemen, so gibt er ehrlich zu, legte er als B-Jugendlicher eine Pause ein, fand aber in der U17 wieder zum Fußball zurück.

In der U19 kam er auf viele Einsatzminuten, verlor aber wegen eines Kreuzbandrisses den Anschluss an den Oberliga-Kader. Als Offensivspieler kann er sowohl auf den Außenbahnen als auch als Mittelstürmer eingesetzt werden. Mit Lukas Nattler habe er lange zusammengespielt, und auch mit anderen Spielern stehe er in Kontakt. „Ich bin aus Werne, da kennt man sich“, sagt Bozaci. „Er passt charakterlich zu uns und hat eine Menge Entwicklungspotenzial“, lobt Öztürk, der den Neuzugang schon mehrfach beobachtet hat. „Er wird bestimmt eine Verstärkung für uns“, ist sich der Trainer sicher.

Viele erfahrene Stammkräfte bleiben dem WSC erhalten. „Das ist ein gutes Signal“, sagt Öztürk. „Das macht den WSC für Neuzugänge interessant.“ Einen alten Bekannten kann Öztürk im Lindert begrüßen. Mit Dennis Seifert kehrt ein ehemaliger WSCler in den Lindert zurück. Der 30-jährige Verteidiger wechselt vom Westfalenliga-Aufsteiger FC Nordkirchen nach Werne. Mit Öztürk stieg Seifert in der Saison 2016/17 in die Landesliga auf. Auch er ist ein Werner Junge und der WSC seine „alte Liebe“, wie er sagt.

Bis zum Start der neuen Saison soll der Kader noch ergänzt werden. „Ich würde schon gerne 22 bis 23 Spieler plus Torhüter in der Mannschaft haben“, sagt Öztürk. „Aber das muss natürlich auch passen.“ So wie bei Jason Jäger und Frederic Fischer. Beide kommen vom Bezirksliga-Absteiger Westfalia Wethmar zum WSC. Jäger kann sowohl als Flügelspieler als auch im Sturmzentrum eingesetzt werden. In der vergangenen Saison erzielte der 19-Jährige für Weth­mar 15 Tore in 24 Spielen.

Im zentralen Mittelfeld ist Frederic Fischer zuhause. Die Option, weiter Bezirksliga zu spielen, habe den Ausschlag gegeben, nach Werne zu kommen, erklärte Fischer den Wechsel. „Die Gespräche mit Kutte waren gut“, begründet der 20-jährige Jura-Student seine Entscheidung, nach sieben Jahren Wethmar etwas Neues zu versuchen.

Jung und mit viel Entwicklungspotenzial:  Frederic Fischer (20 Jahre, l.) und Jason Jäger (19, r.) kommen von Westfalia Wethmar, Maurice Modrzik (19, Mitte) wechselt vom SV Herbern zum WSC. Fotos: MSW
Jung und mit viel Entwicklungspotenzial: Frederic Fischer (20 Jahre, l.) und Jason Jäger (19, r.) kommen von Westfalia Wethmar, Maurice Modrzik (19, Mitte) wechselt vom SV Herbern zum WSC. Fotos: MSW

Vom SV Herbern kommt Maurice Modrzik. Der Offensivspieler stand schon auf Öztürks Wunschliste, als er noch für den SuS Rünthe spielte. Im Winter wechselte der 19-Jährige aber nach Herbern und war dort sofort Stammspieler. In allen 17 Spielen der Rückrunde war er mit dabei und erzielte fünf Tore. Der gebürtige Werner lernte das Fußballspielen bei der Eintracht. Weitere Stationen waren Rot-Weiß Ahlen, FC Gievenbeck, SV Herbern und Westfalia Rhynern, wo er als A-Jugendlicher auch im Oberliga-Team der Senioren zum Einsatz kam. In der A-jugend traf er 22 mal in 20 Spielen. Aus beruflichen Gründen schloss er sich im vergangenen Sommer dem B-Ligisten SuS Rünthe an und erzielte in der Hinrund 24 Tore. Schnell stellte er aber fest, dass er wieder höher spielen wollte und wechselte zum SV Herbern.

„Seine Qualitäten haben wir erlebt im Spiel gegen uns. Er geht hohes Tempo und zeichnet sich durch sein Spielverständnis aus“, erinnert Öztürk an das vergangene Duell mit dem Ortsnachbarn Herbern Mitte April. Eingewöhnungsprobleme wird der junge Offensivmann wohl keine haben, denn er kennt einige Spieler bereits. Mit Efe Bozaci kickte er in der A-Jugend in Rhynern, mit Leon Becker bei Eintracht Werne. Und auch zu Henry Poggenpohl, Marvin Stöver und Jason Jäger besteht Kontakt. „Er ist ein sehr aktiver Spieler“, freut sich Öztürk über die Zusage von Modrzik. „Zu unserem ersten Treffen kam Maurice zu Fuß, weil er ganz in der Nähe des Platzes wohnt“, lächelt Öztürk. Er ist ein Werner Junge und passt hervorragend in das Konzept, junge Talente aus der Region nach Werne zu holen und hier wieder erfolgreich Fußball zu spielen.

„Es ist in der augenblicklichen Situation nach dem Abstieg nicht so einfach, neue Spieler zu verpflichten“, sagt der Trainer. Es gab auch andere Vereine, die an den Werner Neuzugängen interessiert waren. Umso mehr freue es ihn, dass er junge Talente überzeugen konnte, zum WSC zu kommen.

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