Werne. Dass Fußball auch ungerecht sein kann, erlebte Eintracht Werne im Top-Duell mit Spitzenreiter TSC Hamm. Einen Punkt hatten sich die Evenkämper redlich verdient, waren zwischenzeitlich dem Sieg sogar näher, standen am Ende aber doch mit leeren Händen da.
Kreisliga A1 (UN/HAM): Eintracht Werne – TSC Hamm 1:2 (0:1)
Der TSC war mit der Empfehlung von sieben Siegen aus sieben Spielen in den Dahl. Und ihrer Favoritenrolle wurden die Gäste gleich gerecht. Ismail Uysal nutzte eine Unachtsamkeit im Eintracht-Strafraum zur frühen Führung (3.).
Die Platzherren taten sich gegen die konzentrierte Verteidigung der Hammer schwer. Einzig ein Freistoß von Enes Akyüz sorgte für Gefahr, Aufregung das Foul an Santino Benning, dass Eintracht-Coach Aykut Kocabas im Sechzehner gesehen haben wollte. Der Schiedsrichter pfiff aber keinen Elfmeter, sondern Freistoß, der verpuffte.
Auf der Gegenseite landete eine „Bogenlampe“ auf dem Gebälk des von Daniel Rafalski gehüteten Kastens. Kurz zuvor hatte schon Torschütze Ismail Uysal mit einem strammen Schuss die Latte getroffen. Fünf Minuten vor der Pause bewahrte dann Rafalski seine Farben vor dem zweiten Gegentreffer.
Wie verwandelt kam die Kocabas-Elf dann aber aus der Kabine. Zunächst zwang Benning TSC-Torwart Ibrahim Sariman zu einer Glanztat (60.). Die Eintracht drückte weiter auf den Ausgleich – und wurde belohnt. Nach einer Ecke köpfte Verteidiger Mike Taeger zum umjubelten 1:1 unhaltbar ein (70.).
In der Schlussphase war dann zunächst Werne dem zweiten, entscheidenden Tor näher. Mirac Kavakbasi zog aus 20 Metern ab, wieder bekam Sariman so gerade eben noch die Fingerspitzen an den Ball (89.).
Eckball um Eckball erspielten sich die Evenkämper, wurden dann aber in der endlos erscheinenden Nachspielzeit eiskalt erwischt. Eine Freistoßflanke von links drückte Mücahid Tunc über die Linie (90.+6) und sicherte dem Spitzenreiter Sieg Nummer acht.
Eintracht Werne musste nach zuvor sechs ungeschlagenen Runden als Verlierer vom Platz, konnte sich aber mit der Gewissheit trösten, den souveränen Ersten lange geärgert zu haben. Trainer Aykut Kocabas haderte mit der Schiedsrichterleistung: „Ihm hat der Mut gefehlt. Das entscheidende Tor fällt meiner Meinung nach aus Abseitsposition. Schade.“ Insgesamt zeigte sich der Coach mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden: „Der TSC war in Halbzeit eins einen Tick überlegen, danach spielen nur noch wir. Leider hat der Torwart mit zwei starken Paraden unseren zweiten Treffer verhindert.“
Am kommenden Sonntag gastieren die Schwarz-Weißen (4.) beim punktgleichen Tabellennachbarn SpVg Bönen (5.).