Samstag, Juli 27, 2024

150 Tage im Amt: Eintracht-Chef Böcker über Rote Karten und E-Sport

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Werne. Im Dezember 2023 übernahm Robin Böcker das Amt des Vorsitzenden bei Eintracht Werne von Harald Wohlfarth. Der heute 31-jährige Versicherungssachverständige wurde lange auf diese Aufgabe vorbereitet. Nach rund 150 Tagen zieht er eine erste Bilanz und erläutert, wo er künftig Akzente setzen möchte.

Die 1. Mannschaft spielt „nur“ in der Kreisliga A, der Zuschauerzuspruch ist bei Eintracht Werne aber enorm. Woran liegt das?

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Robin Böcker: Es ist ein Mix aus gutem Fußball, den wir auch in dieser Liga spielen, sowie das herzliche und freundliche Miteinander. Die Senioren-Mannschaften unterstützen sich gegenseitig. Das macht sich auch im Zuschauerinteresse bemerkbar.

Zwischenzeitlich sorgte die 1. Mannschaft mit vielen Platzverweisen für Negativschlagzeilen. Wie beurteilen Sie als Vorsitzender diese Phase?

Die 1. Mannschaft ist unser Aushängeschild und die Außendarstellung nicht gut. Die Kritik war im Grunde berechtigt, aber teilweise doch überzogen. Natürlich war es unglücklich, dass die Platzverweise kurz hintereinander erfolg sind. Das ist eine Frage der Selbstbeherrschung. Die Mannschaft hat andere Ansprüche, unter anderem oben mitzuspielen. Das ist ihr wieder gelungen. Eine Aufstiegspflicht gibt es bei uns nicht.

Robin Böcker hat große Ziele mit Eintracht Werne. Foto: Wagner

Der Wechsel von Harald Wohlfahrt zu Ihnen hat nahezu reibungslos funktioniert, oder?

Ich war fast vier Jahre lang in die Vorstandsarbeit eingebunden. Der Kontakt zu Harald ist immer noch da, aber die Zusammenarbeit mit dem stellvertretenden Vorsitzenden Theo Plohmann oder Geschäftsführer Sascha Hilmer klappt wunderbar. Wir pflegen eine gute Kommunikation. Verändert hat sich eigentlich nur, dass die Leute nun häufiger auf mich zukommen, wenn sie ein Anliegen haben.

Die Mitgliedszahlen sind von 276 (2019) auf inzwischen 370 gestiegen. Da liegt ein Zusammenhang mit dem neuen Kunstrasenplatz im Sportzentrum Dahl nahe.

Definitiv. Die Eltern der jüngeren Fußballer wollen ihre Kinder nicht auf Asche spielen lassen. Da ist ein Kunstrasenplatz schon Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Jugendarbeit. Uns fehlen allerdings eine B- und C-Jugend. Diese Altersklassen wollen wir unbedingt besetzen. Unser Ziel ist es auch, verstärkt A-Juniorenspieler aus Werne in die Seniorenteams zu integrieren. Dafür steht auch die Verpflichtung unseres neuen Sportlichen Leiters David Wendel, der in diesem Bereich voran geht. Ich gehe davon aus, dass wir zukünftig weitere Mitglieder dazugewinnnen werden.

Schon länger laufen die Planungen zur Gründung einer E-Sport-Abteilung. Wie ist der Stand der Dinge?

Wir wollen gerne im September starten. Unterstützung gibt es auch vom Verband. Zudem stehen wir mit den E-Sport-Machern des FC Schalke 04 in einem engen Austausch. Jugendliche ab 14 oder 15 Jahren, die Interesse haben, können sich gerne bei uns melden. Vier Spieler werden für eine Mannschaft, die kriegen dann auch ein eigenes Trikot. Und im besten Fall kicken sie dann auch in der Realität mit uns. Beim E-Sport gibt es auch ein Liga-System. Wir starten in der Regionalliga und könnten theoretisch bis in die virtuelle Bundesliga aufsteigen. Das Thema ist auf jeden Fall im Kommen und auch für kleinere Vereine interessant

Das Sportzentrum Dahl hat durch die Sanierung und den neuen Kunstrasenplatz an Attraktivität gewonnen. Viele Vereine drängen auf die Anlage. Wie klappt die Zusammenarbeit?

Wir sind der Hauptpächter. Es kommt immer auf die Absprachen, auf die Kommunikation untereinander an. Ich bin ein Freund davon, mit anderen Vereinen zusammen zu arbeiten. Ein positives Beispiel ist unser Verhältnis zu Hockey United, das sehr freundschaftlich geprägt ist. Wir reden viel miteinander, so dass erst gar keine Konflikte entstehen. Das würde ich mir auch von anderen Nutzern der Anlage wünschen. Und es ist klar: Es wollen immer mehr auf die Anlage, dass das irgendwann zeitlich nicht immer funktionieren kann, liegt auf der Hand.

Was sind die weiteren Ziele in Ihrer ersten Amtszeit?

Ich bin froh, dass wir einen neuen Sportlichen Leiter als Bindeglied zu den Seniorenteams gefunden haben. Unser Vereinsheim wollen wir in Kürze auch auf Vordermann bringen und eine neue Küche installieren.

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