Werne. Eine Sport-Legende wird 95! Hans Schmitt, ehemaliger Top-Turner und „Urgestein“ des TV Werne, feiert heute (24. März) seinen 95. Geburtstag im kleinen familiären Kreis. Die langjährigen Weggefährten, Dieter Torz und Rainer Schulz, gratulierten persönlich. Kurz nach dem 2. Weltkrieg trat Schmitt dem TV Werne bei und schwang sich zu einem der besten Kunstturner im Münsterland auf.
Doch nicht nur am Reck, Barren oder Pferd fand Hans Schmitt sein Glück. Bei einem Turnfest lernte der gebürtige Rünther auch seine Ehefrau Erika kennen. Das Paar ist seit 68 Jahren verheiratet, hat Tochter Kornelia und Enkelsohn Timm. Für den rast- und ruhelosen Schmitt ein wahrer Segen, teilte seine Frau doch seine ungebrochene Sportleidenschaft. „Egal ob Tennis, Radfahren, Skifahren, Schwimmen oder Turnen – wir waren immer zusammen. Das hat uns glücklich gemacht“, sagt Ehefrau Erika am Ehrentag ihres Mannes.
Doch damit nicht genug. Noch bis zu seinem 91. Lebensjahr leitete „Hansi“ Schmitt jeden Mittwoch in der Familien-Bildungsstätte einen Gymnastik-Kurs, war auch sehr lange im Vorstand der TV-Turnabteilung als Sportwart engagiert. Sein Gesundheits-Geheimnis? „Nicht ärgern, mit Freude den Tag beginnen, viel Bewegung und natürlich eine tolle Frau“, verrät die Werner Sportlegende. Auch in der Prellball-Mannschaft und in der TV-Volleyballabteilung, um die sich Schmitt als Gründungsmitglied verdient gemacht hatte, war er niemals wegzudenken.

Früher stand der gelernte Elektro-Ausbilder in seiner Funktion als Sportabzeichen-Obmann der Stadt Werne im Sommer fast täglich auf dem Sportplatz. „Langeweile kam bei uns eigentlich nie auf“, bringt es Erika Schmitt auf den Punkt. Heute läuft der Tag geruhsamer ab, ein Spaziergang ist aber fast immer noch Pflicht.
Angefangen hat alles 1946 als Turner in der Zechenturnhalle. Unter „Lehrer“ Erich Lücke ging es mit Schmitts Karriere steil bergauf. In den fünfziger Jahren gehörte er zur Kernmannschaft der Westfalenriege und reiste mit seinen Freunden Egon Baur und Friedel Herrmann von Turnfest zu Turnfest. „Wir haben früher hart trainieren müssen, drei Mal in der Woche“, erzählt Schmitt, der viel dem bereits verstorbenen Erich Lücke zu verdanken hat: „Er hat uns nach dem Krieg zum Turnen animiert.“ Von 1948 bis 1997 nahm Schmitt an allen Deutschen Turnfesten – egal in welcher Altersklasse – teil. 1973 wurde er in Stuttgart sogar Turnfestsieger.