Werne. Am Dienstag, 15. Februar, findet wieder der Internationale Kinderkrebstag statt, um auf krebskranke Kinder und Jugendliche und deren Angehörige aufmerksam zu machen. Genau das möchte auch Kay Hirschhäuser, der an diesem Tag seine Haare abschneiden lässt, die dann als Echt-Haar-Spende an einen Hersteller von Perücken weitergeleitet wird.
„Vor dem ersten Lockdown wollte ich eigentlich noch einmal zum Friseur gehen. Da keine Termine mehr zu bekommen waren, bin ich mit Judith Nickel ins Gespräch gekommen“, berichtet Hirschhäuser. Nickel betreibt den Friseur-Salon „Cuttingroom bei J.N“ in der Burgstraße. Seit Jahren sammelt sie Zöpfe ihrer Kunden, die sie dann an einen Hersteller weiterleitet, der daraus Perücken herstellt, die auch von krebskranken Kindern getragen werden.
Eine Idee, die den 54-Jährigen Haarspender sofort begeistert hat. „Eine Spende hat nichts mit dem Alter zu tun, da gibt es keine Beschränkungen“, erklärt Hirschhäuser. Eine gewisse Länge muss allerdings schon vorhanden sein. Der Zopf sollte mindestens 25 Zentimeter lang sein, damit dieser weiterverarbeitet werden kann. Das ist eine Länge, die Hirschhäuser in den vergangenen zwei Jahren locker erreicht hat.
Judith Nickel hat in dreieinhalb Jahren rund 25 Spenden an ihren Kooperationspartner, die Zweithaar-Manufaktur Rieswick & Partner, eingeschickt. „Mit denen arbeite ich schon seit der Meisterschule zusammen, daher weiß ich, das der Bedarf an Spenden immer groß ist, denn die Zahl der Erkrankungen wird ja leider auch nicht weniger.“
Weitere Anmeldungen von potenziellen Spendern und Spenderinnen für den Aktionstag liegen derzeit noch nicht vor. „Das muss aber auch nicht zwingend an dem Tag erfolgen, das ist eigentlich immer möglich“, sagt Nickel. Bereits am Freitag war eine junge Kundin bei ihr, die ihren Zopf gespendet hat. „Die trägt jetzt einen Bob und ist damit sehr zufrieden“, sagt Nickel.
Auch für Hirschhäuser hat die Friseurmeisterin schon einen Plan. „Da werden wir richtig kurz werden und eine Frisur einbringen“, sagt sie mit einem Lachen. Um die Mähne so lang wachsen zu lassen, musste sich der Spender von seinem Arbeitgeber, einer bekannten Krankenkasse, eine Erlaubnis einholen. Die habe es aber sofort gegeben, als er berichtet habe, welchen Zweck der Haarwuchs verfolge.
Wer sich spontan zu einer Spende des idealerweise geflochtenen Haars entscheidet, kann sich im Cuttingroom unter der Nummer 9595686 melden. „Wenn sich viele Menschen melden, legen wir an dem Tag gern auch Übersunden ein“, kündigt Nickel an.