Werne. Fünf Schülerinnen und Schüler aus Werne, die im kommenden Schuljahr 2024/25 in die fünfte Klasse der Marga-Spiegel-Schule wechseln wollten, können dort nicht aufgenommen werden. Die Kapazitätsgrenze für den 5. Jahrgang der Sekundarschule ist erreicht.
„Wir können da leider nichts machen, wir würden die Werner Kinder gerne aufnehmen“, bedauerte Kathrin Kötter, Abteilungsleiterin Bildung, Kultur und Sport, am Donnerstag, 7. März 2024, im Fachausschuss Schule und Sport, dass es hier keine Handhabe gebe, Werner Kinder bevorzugt anzunehmen. Deshalb werde nach dem Losverfahren entschieden. Den Hintergrund erläuterte die Ausschussvorsitzende Marita Funhoff (SPD). Weil es die Schulform Sekundarschule in den Kommunen der Umgebung nicht gebe, bliebe deshalb nur der Losentscheid.
Kapazitätsgrenzen auch beim Offenen Ganztag
Bei den Betreuungsangeboten der Offenen Ganztagsschulen an Uhland- und Wiehagenschule reichen die Kapazitäten im kommenden Schuljahr – anders als bisher – nicht aus. „Die Zahlen steigen kontinuierlich stark an“, berichtete Kathrin Kötter im Ausschuss. Konsequenz: Es müssen Kinder abgelehnt werden.
An der Uhlandschule, der größten Grundschule im Kreis Unna, beziehe sich dies auf Kinder, die einen Platz in der Offenen Ganztagsschule benötigten, hieß es in einer Medienmitteilung des Schulträgers am Tag nach der Sitzung. An der Wiehagenschule betreffe es Kinder, die für einen Betreuungsplatz in der Offenen Lernzeit (OLE) angemeldet seien. Hier könne man aber als Alternative OGS-Plätze anbieten, hieß es. Die Eltern der Kardinal-von-Galen-Schule hatten bis zum 31. Januar die Möglichkeit, sich für die unterschiedlichen Betreuungsformen anzumelden. Nach Informationen des KreisSportBundes erhalten alle angemeldeten Kinder einen Platz.

Gründe für die unbefriedigende Situation seien in den gegenwärtig begrenzten Möglichkeiten beim Essen und beim Personal zu suchen. Die Wiehagenschule erhalte bekanntermaßen eine Erweiterung für den Ganztag, die Küche und die Mensa. An der Uhlandschule sei ebenfalls eine Erweiterung der Küche geplant. Hier gingen für das neue Schuljahr bereits 283 Anmeldungen für die vorhandenen 270 Plätze ein. Für die Früh- und Übermittagsbetreuung stehen 65 beziehungsweise 60 Plätze zur Verfügung.
Über 240 Plätze verfüge die OGS an der Wiehagenschule und über 55 beziehungsweise 50 Plätze für die Früh- und Übermittagsbetreuung. „Diese Situation ist für alle Beteiligten äußerst herausfordernd und kann nur im guten Miteinander gelöst werden“, betonte Kathrin Kötter dazu am Freitag gegenüber WERNEplus.
Für eine möglichst gerechte Verteilung hatten OGS-Träger und Schulverwaltung Kriterienkataloge für OGS sowie für Früh- und Übermittagsbetreuung erarbeitet, die den Eltern zugesendet werden sollen. Nachweise wie etwa eine Arbeitgeberbescheinigung müssten eingereicht werden, hieß es. Die Eltern haben dafür bis zum 30. März 2024 Zeit. Bis zum 30. April 2024 werden die Träger dann das Auswahlverfahren durchführen und die Eltern informieren.
Nur Erstklässler des neuen Schuljahrs von Auswahl für OGS betroffen
Das Auswahlverfahren gelte nur für die Erstklässler, die für das Schuljahr 2024/2025 eingeschult werden. Alle anderen Kinder haben aufgrund der geltenden Verträge und im Rahmen der Verlässlichkeit eine Bestandsgarantie.
Als wichtiges Aufnahmekriterium diene die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, machte Kötter im Ausschuss deutlich. Kinder, deren Eltern berufstätig sind oder eine Ausbildung oder einen Sprachkurs absolvieren, würden vorrangig berücksichtigt. Zusätzlich gebe es soziale und pädagogische Kriterien, etwa wenn Eltern zu Hause ein krankes Kind zu versorgen hätten. Härtefälle werden besonders berücksichtigt. Sollten die Kriterien für eine Entscheidung nicht ausreichend sein, werde ein Losverfahren durchgeführt.
Früh- und Übermittagsbetreuung (ÜMI/OLE)
Bei den Betreuungsangeboten der Früh- und Übermittagsbetreuung werde die Vereinbarkeit von Familie und Beruf vorrangig berücksichtigt. Alleinerziehende Eltern und Familien, in denen zu den betreuungsrelevanten Zeiten beide berufstätig, in Ausbildung oder in einem Sprachkurs seien, werden zuerst berücksichtigt. Zudem schaue man darauf, ob ein Geschwisterkind bereits aufgenommen sei. Der Kriterienkatalog werde bei Neuanmeldungen verschickt. Der Trägerverein OGS Uhlandschule frage nur in der Frühbetreuung alle Eltern ab, um eine gerechte Verteilung zu ermöglichen. An der Wiehagenschule werden nur die OLE-Kinder abgefragt.
Die Offenen Ganztagsschulen, die Träger und die Verwaltung arbeiten gemeinsam intensiv daran, den Ganztag schrittweise qualitativ und quantitativ auszuweiten, betonte Kötter. Dafür investiere man in den Ausbau der Küchen und in die Ausstattung. In der Uhlandschule werde in diesem Jahr die Küchenausstattung ergänzt und 2025 die Spülküche ausgebaut. Die Wiehagenschule erhalte im Rahmen der Erweiterung neue OGS-Räumlichkeiten, Küche und Mensa werden errweitert.
Parallel dazu arbeiteten die Träger gemeinsam an der Weiterqualifizierung ihres Personals, hieß es ferner. Die Uhlandschule werde ab Frühjahr 2024 von der Qualitäts- und Unterstützungs-Agentur – Landesinstitut für Schule – im Bereich der pädagogischen Architektur beraten.
Dahinter steht nicht zuletzt der Rechtsanspruch auf den Offenen Ganztag, der ab dem Schuljahr 2026/27 aufsteigend umgesetzt werden muss.