Werne. Viel spannender geht es nicht: Die Bezirksklasse-Volleyballerinnen des TV Werne haben auf den letzten Metern noch die Sensation geschafft. Nach einem nervenaufreibenden Spitzenspiel gegen den TuS Bönen zum Endspurt der Saison hat der TVW die Tabellenführung erobert. Die Mannschaft von Bernd Warnecke und Björn Sprenger feiert jetzt nicht nur die Meisterschaft, sondern auch den Wiederaufstieg in die Bezirksliga.
Damen Bezirksklasse: TuS Bönen – TV Werne II 1:3 (25:19 16:25 19:25 14:25)
So nah können Freude und Trauer beieinander liegen. Für Bönen, das jetzt beim 1:3 gegen Werne überhaupt seine erste und einzige Saisonniederlage kassiert, ist es umso bitterer, die lange sicher geglaubte Meisterschaft noch aus der Hand zu geben. Knapper geht es nicht, denn ein Satz mehr hätte wiederum Bönen schon gereicht, um die Tabellenführung zu verteidigen.
Werne hat im gesamten Saisonverlauf zwar ein Spiel weniger gewonnen als sein Konkurrent, dafür aber mehr Dreipunktsiege eingefahren und hat jetzt mit 37 von 42 möglichen Punkten einen Zähler Vorsprung auf Bönen.
Trotz starker Form startete Werne nervös ins Spiel. Einige Unsicherheiten im Aufbauspiel führten schnell dazu, dass Bönen 10:2 in Führung ging. Werne fand danach zwar besser ins Spiel, doch den Rückstand konnten die jungen Talente nicht mehr aufholen. Jetzt oder nie hieß es also für den TV Werne, denn einen weiteren Satzverlust konnte sich der Klub nicht erlauben. Und so schaffte Werne es tatsächlich seine Nervosität auszublenden und sich in einen Rausch zu spielen. Mit einer Aufschlagsserie zum 7:2 kam Werne super in den zweiten Durchgang und blieb spielbestimmend.
„Wir haben unsere Eigenfehler reduziert und sind über Außen viel besser durchgekommen als Bönen. Das war der Schlüssel für unseren Sieg“, sagte Bernd Warnecke. „Außerdem haben wir Bönen mit unseren Aufschlägen vor große Probleme gesetzt. Sie konnten kaum noch über die Mitte spielen und haben dann nicht mehr so effektiv angreifen können wie wir.“ Tatsächlich schaffte Werne es in jedem der Folgesätze Bönen unter 20 Punkten zu halten, sodass es nicht einmal mehr brenzlich wurde für die Meisterschaftsträume des TVW. Der letzte Durchgang ging mit 25:14 sogar besonders deutlich zu Gunsten Wernes. „Wir als Trainerteam sind unglaublich stolz auf die Mannschaft. Der Jubel war riesengroß und es ist auch für die Entwicklung der Spielerinnen und den Verein extrem wichtig, dass wir nächstes Jahr wieder in der Bezirksliga sind“, ergänzt Warnecke. Dass der TV Werne vorab bereits Aufstiegsshirts drucken ließ, stellte sich also als ein erfolgreiches Manifest heraus.
Dass der TVW jetzt zu Saisonende von der Spitzenposition grüßt, hätte zu Rückrundenbeginn wohl kaum jemand gedacht. Bönen war die ganze Saison über dominant. Ironischerweise war der Spielverlauf im Hinspiel am 25. November in Werne genau andersherum als im aktuellen Meisterschaftsspiel. Werne ging damals 2:0 in Führung und brach danach ein. Seitdem war Bönen die unangefochtene Nummer 1 der Liga und gewann auch seine anderen Spiele alle souverän. Lange Zeit war das Team uneinholbar mit drei Punkten Vorsprung und dem deutlich besseren Satzverhältnis Tabellenerster.
Der TV Werne machte jedoch seitdem ebenfalls seine Hausaufgaben. Aus den sieben Rückrundenspielen holten die Werner Talente 20 von 21 möglichen Punkten. Das legte die Grundlage für die Meisterschaft. Denn spätestens als Bönen am 17. Februar gegen Weddinghofen nur 3:2 gewinnen konnte, schrumpfte der Vorsprung auf zwei Zähler. Der formstarke TVW witterte seine Chance und setzte seine Segel auf Meisterschaftskurs. Die Krönung folgte nun in überzeugender Manier.