Werne. Eigentlich wollte Liane Jäger früher in den Ruhestand gehen. Doch die Corona-Krise sorgte für eine Verlängerung. „Ich hätte kein gutes Gefühl gehabt, die Kolleginnen und Kollegen in dieser Situation zurückzulassen“, erklärt die Schulamtsleiterin, die nun am 30. Juni 2020 ihren letzten Tag im Stadthaus, oder besser gesagt im Alten Amtsgericht, hat.
Liane Jäger stammt aus Bockum-Hövel, absolvierte ihre Ausbildung bei der Stadt Hamm. 1983 folgte eine Babypause, um zehn Jahre später im Sekretariat der Wiehagenschule ihre Laufbahn in der Werner Verwaltung zu starten. „Mit eigenen Kindern war der Job am Vormittag ideal“, blickt sie zurück. 1995 wechselte Jäger aber schon ins Jugendamt.
2009 kam sie ins Dezernat Bildung, Kultur und Sport und war seitdem für die städtischen Schulen verantwortlich. Zu ihrem Aufgabengebiet zählten auch jede Menge Sitzungen im Schulausschuss. Vor wenigen Tagen durfte sie sich dort mit dem Einbringen des Medienentwicklungsplans verabschieden. „Der war noch eine Herzensangelegenheit von mir. Ich gehe wirklich mit einem weinenden Auge. Wir haben hier im Ausschuss immer gemeinsam gestaltet und umgesetzt – zum Wohle der Kinder in Werne. Das erfüllt mich mit Stolz“, so die sichtlich gerührte Schulamtsleiterin, der Dezernent Alexander Ruhe zum Abschied einen Blumenstrauß überreichte.
Im Ruhestand bleibt Liane Jäger mehr Zeit für Hobbys. Seit Jahren spielt sie Kabarett bei den „Kaktusblüten“ oder ist Stammgast beim LiteraTurnier. „Ich werde mir aber auch neue Herausforderungen suchen, um den Geist zu trainieren. Durch Corona bin ich auf den Geschmack gekommen“, schmunzelt sie.