Dienstag, Oktober 8, 2024

„Schritt für Schritt in die gesicherte Normalität“

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Werne. Seit anderthalb Wochen läuft der Unterricht an der Marga-Spiegel-Sekundarschule nach den Sommerferien wieder. Bekanntlich gilt für Schüler an weiterführenden Schulen und Berufsschulen sogar im Unterricht die Maskenpflicht. WERNEplus hat nachgefragt, wie Schüler und Lehrer damit und den anderen Corona-Einschränkungen klarkommen.

„Zunächst einmal ist es schön, dass wir wieder in den normalen Alltag des Präsenzunterrichts zurückgekehrt sind, bei dem alle Schüler anwesend sind“, sagt Hubertus Steiner. Schon vor dem Ende der Sommerferien hatten der Schulleiter und sein Team die Entscheidung gefasst, zum Start des neuen Schuljahrs an der Bahnhofstraße 1 nicht gleich mit vollem Programm loszulegen.

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Statt Ganztagsunterricht befindet sich die Schule bis zum Ende dieser Woche noch im Halbtagsunterricht, was bedeutet, dass alle Jahrgangsstufen mit insgesamt 794 Schülern um kurz nach 13 Uhr Feierabend haben. Das ändert sich am kommenden Montag, 24. August, für den neunten und zehnten Jahrgang, die ab dann wieder bis in den Nachmittag um kurz nach 15 Uhr Unterricht haben. „Wenn das gut funktioniert, fahren wie eine Woche später den gesamten Betrieb auch für die unteren Jahrgänge wieder hoch“, kündigt Steiner an. Nach aktuellem Stand der Planungen soll dann ein Brötchenwagen dafür sorgen, dass die Schüler sich vor dem Nachmittagsunterricht noch einmal stärken können, denn für die Inbetriebnahme der Mensa wird derzeit noch an einem Corona-Konzept gearbeitet.

Schulleiter Hubertus Steiner ist derzeit nicht nur als Pädagoge, sondern als Planer für den Schulalltag unter Corona-Bedingungen gefragt. Foto: Christoph Volkmer
Schulleiter Hubertus Steiner ist derzeit nicht nur als Pädagoge, sondern als Planer für den Schulalltag unter Corona-Bedingungen gefragt. Foto: Christoph Volkmer

Dass nicht alles direkt auf Hochbetrieb gefahren wird, ist dem Schulleiter wichtig. „Wir wollen nichts über das Knie brechen und dann nach zwei Wochen scheitern, sondern möchten Schritt für Schritt in die gesicherte Normalität zurückkehren.“ Die Maskenpflicht sei für Lehrer und Schüler gleichermaßen belastend, sagt Steiner. „Man gewöhnt sich aber daran. Die Schüler machen das vorbildlich. Wir haben keinerlei Schwierigkeiten, dass die Schüler das nicht einsehen“, unterstreicht der Schulleiter. Dem Kollegium steht bei gewissen Situationen im Klassenraum frei, ob sie den Schutz tragen oder nicht. „Aber die Kollegen nehmen die Masken dennoch nicht ab – aus Solidarität mit den Schülern. Das finde ich vorbildlich“, berichtet Steiner weiter.

Für die Durchführung des Unterrichts bedeuten die Masken keine Einschränkung. Aufgrund des guten Wetters muss auch keine Sportstunde ausfallen, denn die finden derzeit alle draußen statt. Geändert hat sich für die Schüler nur, dass sie sich nicht alle gleichzeitig, sondern in Kleingruppen und mit Abstand umziehen. Bis das Wetter im Herbst wieder schlechter wird, hofft Steiner auf eine Ansage von der Landesregierung, was im Sportunterricht erlaubt ist und was nicht.

Die Masken müssen Schülerinnen und Schüler an weiterführenden Schulen und Berufsschulen auch im Unterricht tragen. Foto: Christoph Volkmer
Die Masken müssen Schülerinnen und Schüler an weiterführenden Schulen und Berufsschulen auch im Unterricht tragen. Foto: Christoph Volkmer

„Schule ist aktuell eigentlich ein Management-Unternehmen geworden. Mit Pädagogik habe ich momentan eher wenig zu tun“, beschreibt Steiner die vielen Aufgaben, die auch nach der ersten Woche noch zu erledigen sind. „Ich kümmere mich jetzt beispielsweise darum, die Firmen abzutelefonieren, um herauszufinden, wo es noch Material für die Einrichtung von Spuckschutz an den Lehrerpulten gibt.“ Um die Organisation unter Corona-Bedingungen zu optimieren, treffen sich Lehrer, Schüler und Eltern immer freitags, um Ideen zur Verbesserung zu erörtern. Ein erstes Ergebnis ist, dass Schüler nicht mehr nur durch den Haupteingang in die Schule kommen.

Aufgrund des jungen Kollegiums müssen übrigens kaum Lehrer der Sekundarschule wegen hohen Risikos für einen schweren Verlauf einer Covid-19-Erkrankung aus dem Homeoffice arbeiten. Dennoch fehlen derzeit knapp 20 Prozent des Kollegiums wegen Mutterschutz, Elternzeit oder Schwangerschaft. „Das ist eine Hausnummer, die wir zu bewältigen haben. Aber das kennen wir schon, daher ist das für uns nicht so dramatisch“, so der Schulleiter.

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