Werne. Friedhelm Gräve, der die Freilichtbühne maßgeblich geprägt und zu dem gemacht hat, was sie heute ist, ist tot. Er ist im Alter von 79 Jahre gestorben.
Ein Nachruf von Gottfried Forstmann.
Friedhelm Gräve war seit 1961 Mitglied der Freilichtbühne. Schon früh entwickelte er seine Liebe zum Freilichttheater. So war es nicht verwunderlich, dass er Ende der 70er Jahre zunächst 2. Vorsitzender wurde und später dann auch für kurze Zeit die Leitung der Bühne übernahm. Von 1981 bis 2011 war er dann als Geschäftsführer tätig.
In dieser Zeit erlebte die Freilichtbühne einen rasanten Aufstieg, der auf seinen unermüdlichen Einsatz zurückzuführen ist. Er war maßgeblich an der Entwicklung der Freilichtbühne beteiligt. Alle Gebäude, die 2009 errichtete Zuschauertribüne und der Parkplatz gehen mit auf seine Initiative und sein Engagement zurück.
Er hat sich immer mit seiner ganzen Kraft und mit viel Herzblut für die Belange der Freilichtbühne eingesetzt, die immer ein Teil seines Lebens war. Für „seine“ Bühne hat er zu jeder Zeit alles getan, was in seinen Kräften stand. Er hat dabei auch keine Auseinandersetzung mit der Stadt gescheut. Mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln hat er Anfang der 80er Jahre für den Erhalt des Freilichtbühnengeländes gekämpft, als die Stadt Werne das Gelände zum öffentlichen Bestandteil des Stadtparks machen wollte.
Sein Ziel war es immer, die Freilichtbühne über das Theaterspielen hinaus mit Leben zu füllen. So organisierte er Gastspiele der Theaterhochschule „Hans Otto“ aus Leipzig in Werne oder die unvergessenen „Oldie-Nächte“ mit international bekannten Bands. Auch der weit über die Stadtgrenzen bekannte Adventsmarkt ist von ihm ins Leben gerufen worden und jahrelang von ihm organisiert worden. Er war immer auf der Suche nach attraktiven Händlerinnen und Händlern, die etwas vorführen konnten, um dem Werner Adventsmarkt eine besondere Note zu verleihen.
Außerhalb des Bühnenbetriebs in Werne hat er mit großer Begeisterung zahlreiche Gastspiele initiiert und organisiert. So gastierte die Freilichtbühne Werne u. A. auf den Bundesgartenschauen in Düsseldorf und Frankfurt oder in Wernes Partnerstadt Kyritz.
Auch auf der Bühne konnte Friedhelm Gräve die Zuschauerinnen und Zuschauer immer wieder begeistern. Als „Charly’s Tante“ und als Peppone in „Don Camillo und Peppone“ sorgte er für große Publikumserfolge.
Seine ganze Bühnenerfahrung kam ihm zugute, als er bei der Einweihung des umgebauten Kolpingsaales im Jahre 1997 zusammen mit seinem Freund Gottfried Forstmann als Moderator kurzweilig und mit viel Witz durch das Festprogramm führte.
Im Jahr 2009 wurde Friedhelm Gräve für seine besonderen Verdienste für das Freilichttheater mit der goldenen Ehrennadel des Verbands Deutscher Freilichtbühnen ausgezeichnet.
Nach seiner dreißigjährigen Amtszeit als Geschäftsführer ernannte ihn die Freilichtbühne „voller Dankbarkeit für seine herausragenden Verdienste zum Ehrenmitglied“.
Friedhelm Gräve ist bis zu seinem Tod der Freilichtbühne immer verbunden geblieben, die er selbst immer als „seine große Familie“ bezeichnete.
Ein Urgestein der Freilichtbühne hat die weltliche Bühne verlassen, aber Friedhelm Gräve wird immer ein bedeutender Teil der Freilichtbühnengeschichte sein und unvergessen bleiben.
Danke für Alles!