Werne. Mit dem Konzertabend „In the mood for tuba“ startet die Gesellschaft der Musikfreunde Werne am Donnerstag, 16. September, um 20 Uhr im Alten Rathaus in die neue Saison und sieht den Auftritten mit wunderbaren Künstlern und berührenden Konzerterlebnissen erwartungsvoll entgegen.
Den Auftakt der Kammerkonzertreihe übernimmt der „Paganini der Tuba“, Thomas Leleu, teilt der Künstlerische Leiter der Gesellschaft, Hubertus Steiner, mit. „Die Tuba hat ihren Paganini gefunden“, zitiert er den französischen Kritikers Frederic Lodeon über den jungen, aufstrebenden Tubisten Thomas Leleu. Zusammen mit seinem Pianisten Guillaume Vincent werde Leleu das Publikum durch ein Programm voller musikalischer Kontraste führen, heißt es.
Zum Programm: Das Concerto Nr.3 in G-Moll von Georg Friedrich Händel ( 1685-1759), ursprünglich als Konzert für Flöte oder Oboe komponiert, eröffnet das Konzert und zeigt, wie weit sich das Instrument Tuba im virtuosen Bereich von unserer klassischen Vorstellung einer Tuba entfernt hat.
Die Arie „Mon coeur sòuvre a ta voix“ ist eine von drei unsterblichen Arien, die Camille Saint-Saens seiner Dalila in der Oper „Samson und Dalila“ auf den Leib geschrieben hat. Sie gehört zu den schönsten und verführerischsten Arien aus dem gesamten Opernrepertoire.
Edward Elgar komponierte den „Liebesgruß“ 1888 als kleine Gegengabe für ein selbstverfasstes Gedicht, mit dem ihn seine zukünftige Frau zuvor überrascht hatte.
Georges Bizet Oper Carmen gehört zweifellos zu den bekanntesten Werken überhaupt. Spannend bleibt, wie es Thomas Leleu gelingen wird, die Virtuosität des „Danse Boheme“ aus der zweiten Carmen-Suite auf die Tuba zu übertragen. Ironischerweise stammt die bekannteste Version eines Csardas im Stil einer ungarischen Weise von Vittorio Monti (1868-1922), einem Italiener, der die meiste Zeit seines Lebens in Frankreich gelebt hat.
Nach einer kurzen Einleitung beginnt mit einem Oktavsprung das langsame, melancholische und sonore Thema, dass die Wehmut und die Sehnsüchte der im Exil lebenden ungarischen Sinti und Roma widerspiegeln soll. Im nun folgenden größeren Teil wechselt die Melodie in einen schnellen, Volkstanz artigen Stil, der sich auf die ungarischen Tänze bezieht. Sogenannte Off-Beat Akzente und treibende Passagen ringen hier dem Solisten ein hohes Maß an Virtuosität und technischem Können ab. Vom Temperament der ungarischen Musik zu der Traurigkeit des Tango Nuevo eines Astor Piazollas (1921-1992). Größer könnte der Kontrast nicht ausfallen.
Oblivion, „Vergessen“ ist das klassische Beispiel eines langsamen Tangos, der sich zum klassischen Konzertstück wandelte.
Zum Abschluss des Konzertes interpretieren die Musiker das Tristorosa des brasilianischen Komponisten Heitor Villa-Lobos (1887-1959) im Walzer-Stil.
Karte: 20 Euro. Vorverkauf: Buchhandlung Bücher Beckmann in Werne.