Dienstag, Oktober 8, 2024

Wahlsieger CDU will „Werne mit Ideen im Rat nach vorne bringen“

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Werne. Für Bernd Reinhold aus dem Dezernat Datenverarbeitung war es ein ungewohnter Wahlabend. „Normalerweise ist jetzt schon der Geräuschpegel hoch, das erste Bier getrunken“, sagte der Moderator zur ausgefallenen Wahlparty. Stattdessen saßen er, die Dezernenten der Stadt Werne sowie Vertreter der meisten im Rat vertretenen politischen Parteien zusammen mit der Presse in der Caféteria und warteten auf die Auszählung der Wählerstimmen. WERNEplus hat die Reaktionen der Hauptdarsteller gesammelt.

Bürgermeister Lothar Christ (parteilos): „Ich bin sehr froh und glücklich, das übertrifft meine optimistischsten Erwartungen. Danke für die Unterstützung quer durch die Parteien, das ist nicht selbstverständlich. Es gab eine deutliche Grundzufriedenheit etwa mit dem Bau der Schulen etc.. Drei Punkte waren für mich entscheidend. 1. Als parteiloser Bürgermeister hole ich die Fraktionen vorher an den Tisch, das ist das Modell auf dem Weg zu den Entscheidungen im Rat. 2. Der Klimaschutz ist für mich eine wichtige Aufgabe, das hat das Wahlergebnis auch beinhaltet. Die Grünen haben deutlich dazugewonnen, das ist ein klares Signal für Werne. 3. Es war richtig auf das „Wir“ und nicht auf das „Ich“ zu setzen, das mache ich seit zehn Jahren. Den Schlusspunkt im Wahlkampf setzten die Lichtinstallation WIR und die Fotos mit den Unterstützern. Es freut mich, dass nicht nur Plakate und Sprüche den Ausschlag geben, sondern der Blick auf die Inhalte – zurück und nach vorn. SPD und Linke haben mich unmissverständlich unterstützt und auch viele konservative Wähler.“

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Benedikt Striepens (Bündnis 90/ Die Grünen): „Ich hätte mir ein besseres Ergebnis gewünscht und wäre gerne in eine Stichwahl gekommen. So gab es aber eine Zuspitzung auf den Zweikampf. Lothar Christ hat als Amtsinhaber kandidiert, ich habe ihm sofort gratuliert. Ich habe das erste grüne Direktmandat überhaupt in Werne gewonnen und die Grünen sind bei 20 Prozent. Wir haben das Thema Klimaschutz klar und deutlich angesprochen. Im Rat haben wir nun mindestens 8 Sitze (Endergebnis 9 Sitze, die Redaktion) statt vorher fünf und bekommen mehr Ausschussvorsitzende. Die CDU ist weit von einer Mehrheit entfernt.“

Dominik Bulinski (CDU): „Glückwunsch an Lothar Christ zur Wiederwahl. Er hat die Mehrheit überzeugt und ist damit Sieger des Dreikampfs. Wir haben einen fairen Wahlkampf geführt. Es wäre schon gewesen, wenn ich es in die Stichwahl geschafft hätte. Insgesamt haben wir eine gute Kampagne gehabt, Sachinhalte präsentiert und auch viel Zuspruch erhalten. Dafür sage ich Danke. Wir haben den Bürgerinnen und Bürgern eine echte Wahl ermöglicht.“

CDU-Bürgermeisterkandidat Dominik Bulinski stellt sich den Fragen in der Bauernschaft. Foto: CDU
CDU-Bürgermeisterkandidat Dominik Bulinski Foto: CDU Werne

Wilhelm Jasperneite (CDU): „Wir sind glücklich und froh, nach einem intensiven Wahlkampf in allen Ortsteilen solch ein Ergebnis erzielt zu haben. Wir haben 14 Wahlkreise direkt gewonnen – ein tolles Resultat. Mit Dominik Bulinski haben wir den Bürgerinnen und Bürgern eine Alternative angeboten, die leider nicht angenommen wurde. Es war natürlich auch ein ambitioniertes Ziel, einen Amtsinhaber abzulösen. Jetzt wollen wir mit guten Ideen im Rat die Stadt Werne nach vorne bringen. Einer Zusammenarbeit mit anderen Parteien werden wir uns nicht verweigern.“

Siegfried Scholz (SPD): „Ich wusste, dass es schwer werden würde, das 2014er-Ergebnis zu bestätigen, da die SPD auf Bundesebene aktuell in den Umfragewerten nicht sehr erfolgreich ist. Ich wünsche mir für die Zukunft, dass die Menschen in Werne sehen und honorieren, dass wir einen guten Job machen. Positiv ist, dass wir zweitstärkste Kraft im Rat bleiben.“

Dr. Eberhard Stroben (Bündnis 90/ Die Grünen): „Ich freue mich riesig. Wir sind um 7,5 auf 20 Prozent gestiegen und kommen auf acht, vielleicht neun Sitze. Wir haben die Klimaschutzdebatte offen und laut geführt, andere nicht. Im Wahlkampf haben wir Online-Konferenzen geführt und unsere Leitlinien formuliert. Die Inhalte haben wir dann mehr über die Medien verbreitet.“

Reinhard Stalz (Unabhängige Wähler Werne): „Leider haben wir unser Ergebnis von 6,2 Prozent nicht ganz erreicht. Schade, wir hätten gerne einen dritten Sitz gehabt, aber der Fraktionsstatus bleibt erhalten. Wir haben aus Umweltgründen auf Plakate verzichtet. An einigen Sachen müssen wir arbeiten, es gibt wichtige Themen wie Umwelt und Radverkehr. Wir bleiben dran.“

Claudia Lange (FDP): „Wir freuen uns, denn wir haben uns in Werne um einen Prozentpunkt verbessert. Ich hatte mir aber auch etwas mehr erhofft. Im Vergleich mit zu den Ergebnissen bei den Wahlen zum Landtag und bei den Europawahlen haben wir ebenfalls zugelegt. Das zeigt uns, das unsere Ratsarbeit in Werne Anerkennung findet.“

Martin Pausch (Die LINKE): „Wir möchten uns bei allen Wählern und Wählerinnen für das Vertrauen bedanken. Wir haben nun zwei Sitze im Rat und werden weiterhin die Probleme und Sorgen der Bürger ernst nehmen und versuchen zu helfen.“

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