Samstag, Mai 17, 2025

Stadt Werne zufrieden mit „Sofortprogramm Innenstadt“

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Werne. Die Leerstände in Wernes Innenstadt sorgen Wirtschaftsförderung, Politik und Bürger gleichermaßen. Gegenüber 2014 mit elf Leerständen liege deren Zahl heute bei 18 geschlossenen Ladenlokalen, hatte die jüngst vorgelegte Innenstadtanalyse belegt.

Und: Nicht alle davon sind in einem ausreichend vorzeigbaren Zustand, der eine Neuvermietung beispielsweise ohne Renovierungen oder Nutzungsänderungen möglich macht.

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Diesen Trend im Einzelhandel hat Werne sicher nicht exklusiv, er zeigt allerdings auch den Handlungsbedarf. Ein Instrument zum Gegensteuern hat die Wirtschaftsförderung mit Hilfe von Fördermitteln aus dem Sofortprogramm Innenstadt des Landes NRW erfolgreich genutzt. „Im Rahmen des Landesförderprogramms konnte Geschäftsleuten und Läden in der Innenstadt Starthilfe gegeben werden“, zog Justine Antoschak von der Wirtschaftsförderung jetzt in einer Medienmitteilung über gelungene Neuvermietungen von Leerständen Bilanz.

Durch das zunächst als Corona-Konjunkturmaßnahme gestartete „Sofortprogramm zur Stärkung unserer Innenstädte und Zentren“ sei es möglich gewesen, leerstehende Ladenlokale zu einem vergünstigten Mietpreis anzumieten und mit Hilfe der Förderung vergünstigt an neue Nutzer weiterzuvermieten. Als Beispiele für Ansiedlungen in Werne im Förderzeitraum Frühjahr 2021 bis Ende 2023 nannte sie Blumen Jasmin (Moormannplatz), VIP Barbershop, Düt & Dat (Steinstraße), Reisebüro Schulze (Am Griesetorn), Boardslide sowie Little Friends, das inzwischen aber geschlossen habe (beide Bonenstraße).

Erfolgreich am neuen Standort (Moormannplatz) ist Blumen Jasmin. Foto: Wagner

In fünf der sechs Ladenlokale sei laut Wirtschaftsförderung somit die langfristige Ansiedlung dieser Konzepte gelungen. Feste Mietverträge mit den Eigentümern konnten geschlossen und dadurch dauerhafte Leerstände vermieden und die Mieter in dem Förderzeitraum von maximal zwei Jahren mit einer stark reduzierten Miete gefördert werden. So wurden Leerstände beseitigt und Impulse für neue Nutzungen in der Innenstadt geschaffen, hieß es ferner.

Werne auch in Anschluss-Förderprogramm dabei

Den Erfolg der Maßnahme – nicht nur in der Stadt Werne – habe das Land NRW zum Anlass genommen, ein anschließendes Förderprogramm mit ähnlichem Schwerpunkt zu veröffentlichen, erläuterte die Wirtschaftsförderin. In dem Förderprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Ortszentren (ZIO)“ werde die Stadt Werne nun erneut mit Mitteln berücksichtigt. Damit könne nahezu nahtlos an bestehende Strukturen angeknüpft werden und die Stadt Werne aktiv einen Beitrag zur Beseitigung des Leerstands in der Innenstadt leisten.

Der Förderzeitraum endet im Dezember 2026. Wie schon im Sofortprogramm Innenstadt kann ein Ladenlokalmieter mit einer 80-prozentigen Mietreduzierung für eine Laufzeit von maximal zwei Jahren von der Förderung profitieren. Ladenlokale, die bereits über das Sofortprogramm geförderte wurden, sind von der Förderung ausgeschlossen. Auch das neue Instrument richtet den Blick auf die Beseitigung von Leerständen.

Zahlreiche Leerstände, hier an der Bonenstraße (ehemals Little friends), bereiten der Wirtschaftsförderung Sorgen. Foto: Wagner

Zwei Neuvermietungen von Ladenlokalen zeichnen sich ab

Um Leben, Frequenz und Handel in der Stadt zu stärken, sei ein Miteinander von Eigentümern, interessierten Mietern und Wirtschaftsförderung das Mittel der Wahl, schilderte Justine Antoschak am Freitag, 22. März 2024, gegenüber WERNEplus und betonte, dass man hier gern die Vermittlerrolle übernehme. In zwei Fällen seien die Gespräche und Planungen über die Ladenflächen fortgeschritten. Eigentümer und Mieter hätten auch schon einen Mietbeginn vereinbart. Jetzt müssten noch die Verträge abgeschlossen werden.

Während sich ein Teil der Eigentümer von Ladenlokalen auf die Suche nach Mietern mit Geschäftsideen machen, fehlten bei anderen solche Initiativen, schilderte sie die Lage. Hilfreich für die Beteiligten sind die Förderprogramme allemal, weil diese ihren Beitrag leisten: Die Eigentümer, die ihre Altmiete um 30 Prozent nach unten schrauben, Land und Stadt Werne, die 50 Prozent der Fördermittel jeweils zur Hälfte übernehmen und die Mieter, die 20 Prozent der Mietkosten zahlen.

Dynamischer Lernprozess für Eigentümer und Ansiedlungswille

Dafür haben letztere zwei Jahren lang die Gelegenheit, Markt, Standort und eigenes Angebot in einer abgesicherten Form zu testen. „Ein dynamischer Lernprozess“, fasste Antoschak zusammen und hofft auf weitere Ansiedlungswillige für den Standort Werne.

Mietinteressenten und Immobilieneigentümer leerstehender Ladenlokale können sich bei Interesse an dem Förderprogramm direkt an die Wirtschaftsförderung der Stadt Werne wenden.

Weitere Informationen zum Förderprogramm: https://www.werne.de/de/wirtschaft/wirtschaftsfoerderung/foerdermittel/landesfoerderprogramm-zio.ph

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