Werne. Eigentlich sollte am Donnerstag (17. März) beim letzten Kammerkonzert dieser Saison der ukrainische Violinist Aleksey Semenenko spielen. Doch der Angriffskrieg auf die Ukraine verhinderte nun dieses Gastspiel. Die Musikfreunde Werne mussten den Konzertabend umplanen.
Aleksey Semenenko wollte am 23. Februar in Kiew mit der dortigen Philharmonie die „Serenade mélancolique“ von Tschaikowsky spielen. Es war der Vorabend des Krieges, was keiner wusste und am 24. Februar war die Welt eine andere. Semenenko,der einen ukrainischen Pass besitzt, versuchte mit großer Unterstützung des Kölner Einbürgerungsamtes und mit Fürsprache von Daniel Barenboim und Anne-Sophie Mutter das Land zu verlassen. Bis Lwiw (deutsch: Lemberg) ist er gekommen, doch nun hängt er als wehrtüchiger Mann fest, ist dem Kriegsrecht unterworfen und darf nicht zu seiner Frau Inna Firsova nach Deutschland ausreisen, teilen die Musikfreunde erschüttert fest.
Mit etwas Glück konnte der Veranstalter kurzfristig Ersatz organisieren. Zu Gast sind zwei Künstlerinnen aus der Ukraine: Die Schwestern Victoria und Galina Gusachenko – Violine und Klavier – werden am kommenden Donnerstag (ab 20 Uhr) im Alten Rathaus der Stadt Werne Violin-Sonaten von Mozart und Beethoven sowie Stücke von Chopin, Szymanowski und Skoryk zu Gehör bringen. Die Damen haben an unterschiedlichen Hochschulen studiert, jeweils in ihrem Fach große Preise erspielt und Konzerterfahrung sowohl allein, als auch mit der Schwester in vielen Ländern Europas.
Aleksey Semenenko ruft mit seinen Konzerten für die Menschen im Bombardement von Mariupol und Charkiw auch zu Spenden für humanitäre Hilfe auf. Die Musikfreunde wollen sich dem gerne anschließen.
Eintrittspreis: 20 Euro. Es gilt die 2G-Regel, Vorverkauf bei Bücher Beckmann in Werne.