Donnerstag, September 12, 2024

Klimaschutz-Konzept in Werne: Leitbild bis Mitte Juni

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Werne. Für die Erstellung des Klimaschutzkonzepts wurden in den vergangenen drei Monaten Daten für die Konzeptbausteine „Energie- und Treibhausgasbilanz (THG)“, „Potenzialanalyse“ und „Szenarien“ erhoben. Im Ausschuss für Umwelt, Mobilität und Klimaschutz berichteten Klimaschutzmanager Johannes zur Bonsen und Kim Wrede vom beauftragten Fachbüro Gertec GmbH am Mittwoch (10. März) über den Stand der Dinge. Auch die Impulse aus dem Klimabeirat hatte zur Bonsen mitgebracht. Bürgermeister Lothar Christ nahm an der Sitzung im Kolpingsaal ebenfalls teil.

„Es wird deutlicher konkreter und das Ziel ist sportlich“, sagte er mit Blick auf die kommenden Monate bis Juni, in denen ein auf Werne zugeschnittenes Leitbild für das Erreichen von Klimaschutzzielen erstellt werden soll. Es sei zu klären, wo kann man Einfluss nehmen könne und wo nicht, meinte der Bürgermeister. Bis zum 14. Juni müsse der Entwurf für das Leitbild stehen, nach den Sommerferien werde man dann in die konkrete Phase einsteigen, erklärte zu Bonsen. Der Abgabetermin für das Klimaschutzkonzept sei der 14. Dezember. Die Prozesse seien so angelegt, dass man nach insgesamt 18 Monaten fertig sein müsse, sagte er zum ambitionierte Zeitplan.

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Energie- und Treibhausgasbilanz: Nach einer deutschlandweit standardisierten Methode hatte das Fachbüro die Bilanz für den Zeitraum 1999 bis 2018 ermittelt. Zu Leitindikatoren wurden der Energieverbrauch und der Ausstoß von C02 erhoben. „Die Bilanz deckt die Sektoren Verkehr, private Haushalte, Gewerbe, Handel, Dienstleistungen/Industrie sowie kommunale Liegenschaften ab und zeigt die Verbrauche aller relevanten Energieträger und die daraus resultierenden Emissionen im Zeitverlauf auf“, heißt es dazu in der Vorlage der Verwaltung.

Potenzialanalyse: Diese basiert auf den Ergebnissen der Energie- und THG-Bilanz sowie auf bundesweiten Studien, die sich mit Möglichkeiten zur wirtschaftlichen Minderung des Energieverbrauchs befassen. Weitere Studien zur Entwicklung des Energieverbrauch in privaten Haushalten in der Zukunft sowie Annahmen über die künftige Entwicklung von Energiepreisen sind demnach ebenfalls eingeflossen. Die Analyse treffe Aussagen zu den technischen und wirtschaftlichen Einsparpotenzialen der THG-Emissionen in den Jahren 2025, 2030 und 2050.

Szenarien: Sie ergänzen die Informationen der Bilanz und der Analyse. Sie zeigen das Trendszenario „Weiter-wie-bisher“ und das Klimaschutzszenario „Ambitioniertes THG-Minderungsziel (minus 95 Prozent gegenüber 1990) auf. Beide Szenarien bilden einen Korridor, in dem die möglichen Entwicklungen des zukünftiger Endenergieverbrauch und die THG-Emissionen in Werne abgebildet werden. Wichtige Zwischenschritte sind für die Jahre 2025 und 2030 markiert.

Wie es der Fördermittelgeber, Projektträger Jülich/PTJ, vorgibt, muss die Stadt Werne für die Erstellung ihres Klimaschutzkonzeptes (Erstvorhaben) ihre Klimaschutzziele für die 15 Jahre ab heute bis 2036 und bis 2050 aufstellen. Sollte danach eine zweite Förderung für die Umsetzung des Konzeptes beantragt werden, müssten entsprechende Ziele für die 2022, 2023, 2024 und 2025 für die Dauer des Anschlussvorhabens definiert werden. Ferner gelte es, Handlungsstrategien für die verschiedenen Sektoren zu entwickeln. Dazu zählen beispielsweise Strategien zur Energieversorgung wie Windenenergie, Photovoltaik, Energieeffizienz (Wärme) oder Verkehrssektor. Aktuell wird parallel ein Mobilitätskonzept für die Stadt Werne entwickelt.

In der Präsentation zum Klimaschutzkonzept finden sich ferner der Abgleich mit den übergeordneten Klimaschutzzielen in NRW, Bund und EU sowie eine Übersicht mit Zieloptionen bis zum Jahr 2035. Dazu passend sind Beispielkommunen aufgeführt, die sich zu den verschieden ambitionierten Zielen verpflichtet haben. Die Präsentation zum Klimaschutzkonzept findet sich auf www.werne.de (Bürgerinformationssystem/ Kalender)

Aus der virtuellen Bürgerdiskussion zum Klimaschutzkonzept im Januar übermittelte zur Bonsen Anregungen und Impulse der Bürger. So wurde zum „Mut zur Trendwende“ ermuntert und die Vergrößerung der Anteile der erneuerbaren Energien und der Kraft-Wärme-Kopplung angesprochen. Auch solle man die „Bürger mitnehmen“, hieß es demnach. Vorbildfunktion der Stadt wurde empfohlen und die Nutzung von Fördermitteln geraten. Einer Einladung ins Café Future wolle man nachkommen, berichtete zur Bonsen.

„Ich hätte mir heute genauere Informationen gewünscht, womit wir anfangen können“, vermisste Denise Jücker (FDP) konkrete Handlungsansätze. Ähnlich sah es Adelheid Hauschopp-Francke (SPD). Fraktionskollege Ulrich Höltmann hatte zuvor betont, dass die Verwaltung bei ihren eigenen Gebäuden die Emissionen senken müsse. „Auch wenn es Geld kostet“, sah er die Notwendigkeit für Verwaltung und Politik mit gutem Beispiel voranzugehen. Gerade sei man mit der Gestaltung neuer Bau- oder Gewerbegebiete zudem in der Lage, im Sinne des Klimaschutzes zu handeln, hieß es sinngemäß.

Christoph Schade, Bündnis 90/ Die Grünen, sprach sich für eine ambitionierte Zielsetzung aus. „Scheitern ist keine Option“, sagte er. Fördermittel für Klimaschutzmaßnahmen könnten auch Private und Gewerbe in Anspruch nehmen, ebenso die Kommunen, wenn sie Sanierungen oder Neubauten planten.

Einen pragmatischen Vorschlag und Bereitschaft zu eigenem Engagement und steuerte Jürgen Regener (CDU) bei. Mit einem Stand auf den Wochenmärkten könne man Bürger informieren und beraten, wie man Klimaschutzziele in Bereichen wie Heizungstechnik oder Gebäudesanierung umsetzen könne. „Ich bin dabei, sagte er.

Die nächsten Termine: 24. März: Ratssitzung; März/April: Workshops zur Erarbeitung von Klimaschutz-Maßnahmen, Themensitzung „Kommune als Vorbild“; Ab Mai: Erarbeitung von Maßnahmen-Steckbriefen; 2. Juni: Ausschuss Umwelt, Mobilität, Klimaschutz, Gliederung und Aufbau Klimaschutzkonzept, Handlungsfelder, weitere Maßnahmen; Mitte Juni: Einreichung der Entwurfsfassung des Klimaschutz-Konzepts beim Fördermittelgeber.

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