Montag, Mai 20, 2024

Corona in Werne: Stadt errichtet Zentrum für Schnelltests

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Werne. Zur Bekämpfung der Corona-Pandemie wird neben der Impfstrategie die Ausweitung der Testmöglichkeiten auch in Werne vorangetrieben. Hierfür wird kurzfristig für die Werner Bevölkerung die Einrichtung eines Schnelltestzentrums vorbereitet, um ausreichende Testkapazitäten sicherzustellen. Am Sonntag, 7. März, haben die Aufbauarbeiten auf dem Solebad-Parkplatz Am Hagen begonnen. Spätestens Ende der Woche soll der Betrieb aufgenommen werden.

Passanten rieben beim Sonntagsspaziergang verwundert ihre Augen, als sie den Aufbau mehrerer Zelte auf dem Parkplatz bemerkten. Die Helfer gaben sich aber wortkarg. Erst am Nachmittag ging die Stadtverwaltung an die Öffentlichkeit. Neben der Eindämmung der Pandemie würden durch Schnelltest wahrscheinlich zukünftig weitere Lockerungen, wie z.B. der Besuch des Einzelhandels, einer Kulturveranstaltung oder die Öffnung der Sportanlagen möglich sein, so die Argumentation. Man wolle der Lage einen Schritt voraus sein, so Ordnungsdezernent und Corona-Krisenstabsleiter Frank Gründken.

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„Trotz unklarer Rechts- und Finanzierungsfragen haben wir bereits am vergangenen Donnerstag und damit unmittelbar nach Bekanntwerden des Beschlusses der Ministerpräsidentenkonferenz mit den konkreten Vorplanungen begonnen“, berichtet Bürgermeister Lothar Christ. „Denn einerseits ist diese weitere Säule der Pandemiebekämpfung eine sehr sinnvolle, andererseits können wir jetzt nicht tagelang darauf warten, dass alle Details geklärt sind“, sagt Christ mit Verweis auf die Inaussichtstellung der wöchentlichen kostenlosen Schnelltests ab dem 8. März.

Eine wichtige Grundlage für die Planung eines kommunalen Schnelltestzentrums  bildete der im Rahmen verschiedener Videokonferenzen geführte intensive Informationsaustausch und Schulterschluss mit den heimischen Ärzten und Apotheken, die fast ausnahmslos ihre Unterstützung angekündigt haben. Diese werden durch den Werner Ärzte-Sprecher Dr. Christian Ruhnau vertreten. „Uns geht es darum, schnell genügend Testmöglichkeiten in Werne zu bieten und auch darum, die Arztpraxen und Apotheken zu entlasten“, so Ruhnau und Apothekerin Julia Matlachowsky ergänzt: „Schließlich dürften nicht erst aber spätestens dann, wenn mit den vorgesehenen negativen Testbescheinigungen gewisse Privilegien verbunden sind, vermehrt Tests angefragt werden. Uns haben bereits zahlreiche Anfragen erreicht. Es ist uns daher sehr wichtig, zeitnah eine einfach zugängliche Testmöglichkeit für alle Werner Bürger und Bürgerinnen anbieten zu können.“

Die verbindliche Zusage einer personellen Beteiligung seitens der Apotheker und Ärzteschaft stellt darüber hinaus sicher, dass stets ausgebildete Fachkräfte im Schnelltestzentrum für eine medizinisch-fachliche Durchführung der Tests sorgen werden, wobei externes Personal zuvor durch die eingebundenen Ärzte und Apotheker geschult wird.

Das Corona-Schnelltestzentrum entsteht auf einem Teil der bisher als Parkraum genutzten Parkfläche am Hagen, wo das Technische Hilfswerk (THW) bereits am Sonntag drei großflächige Zelte in unterschiedlichen Größen aufgestellt hat. THW-Ortsbeauftragter Siegfried Wingenfeld: „Immer, wenn in besonderen Situationen, wie diesen, Hilfe erforderlich ist, freuen wir uns, mit unseren Kompetenzen und unserem Gerät unterstützen zu können.“

Die Versorgung mit Strom und Wasser ist dort ebenso sichergestellt, wie die Lagerung weiterer Materialien im (noch geschlossenen) Solebad. „Uns kam es von vorn herein darauf an, einen gut erreichbaren möglichst barrierefreien Ort, der vor allem auch schnell verfügbar ist, auszuwählen“, erläutert der städtische Ordnungsdezernent Frank Gründken.

„Es geht darum, schnell zu handeln und einen bestmöglichen Service für die Menschen zu bieten.“

Bürgermeister Lothar Christ

Unter Beteiligung der in Werne angesiedelten Firma satis&fy werden die Zelte mit erforderlichem technischen Equipment ausgestattet, um die einzelnen Test-Abläufe professionell abzuarbeiten. Eine LAN/WLAN-Verbindung ist inzwischen beantragt und soll spätestens am Dienstag (09.) Daten übertragen können. „Die Veranstaltungsbranche hat die Pandemie extrem getroffen. Aber es liegt uns im Blut, schnell und flexibel auf neue Herausforderungen zu reagieren“, so Philipp Reher von satis&fy.

Geplant ist grundsätzlich eine Online-Terminvergabe mit telefonischer Anmeldemöglichkeit, damit bereits die notwendigen Daten der jeweils zu testenden Person vorab erfasst werden können und somit die Testverfahren vor Ort beschleunigt werden können. „Wir sind dem THW Werne, den satis&fy-Verantwortlichen und nicht zuletzt auch den Ärzten und Apothekern sehr dankbar für die Unterstützung. Damit werden die Kompetenzen in unserer Stadt gebündelt“, sagt Lothar Christ, der bei der weiteren Planung auch auf ehrenamtliche Unterstützung durch Mitglieder und Aktive aus heimischen Gruppen, Vereinen und Verbänden hofft.

Der THW Ortsverband begann am Sonntag mit dem Aufbau des Schnelltestzentrums auf der Parkfläche vor dem Solebad. Foto: Stadt Werne

Wann genau das Schnelltestzentrum seine Arbeit aufnehmen kann, hängt derzeit von den noch nicht vorliegenden Verordnungen ab. Parallele Testungen sollen abhängig von der Nachfrage und dem vorhandenen Personal in drei festen Kabinen sowie in einem „Drive Through“ erfolgen. Verwendung finden werden nach derzeitigem Stand qualitativ hochwertige Schnelltests, die bei einem positivem Befund ohne zweiten Abstrich für den anschließend notwendigen PCR-Test genutzt werden können. Die Dokumentation der Tests erfolgt datenbankgestützt und das Testergebnis wird kurze Zeit später online zur Verfügung stehen. Hierdurch kann der Nachweis eines negativen Testergebnisses z.B. bei zukünftig geplanten Lockerungen deutlich einfacher erfolgen. Ebenso wird die Übergabe positiver Befunde an das Kreisgesundheitsamt vereinfacht.

Weiteren anerkannten Teststellen bleibt es unbenommen, neben dem Schnelltestzentrum eigene kostenlose oder auch kostenpflichtige Schnelltests anzubieten. Damit das Schnelltestzentrum am Hagen seinen Betrieb aufnehmen kann, muss zuvor eine Anerkennung des Kreis-Gesundheitsamtes aus Unna vorliegen, mit dem die Gespräche aufgenommen worden sind. „Diese Anerkennung ist zwingend erforderlich, um die anfallenden Kosten beim Bund geltend machen zu können“, weist Dezernent Frank Gründken auf ein wichtiges Detail hin. Ob am Ende die Bundeserstattungen auskömmlich sind, kann zum jetzigen Zeitpunkt keiner sagen. „Aber darauf kommt es jetzt auch nicht an, sondern vielmehr darauf, schnell zu handeln und einen bestmöglichen Service für die Menschen zu bieten“, fasst der Bürgermeister die gemeinsame Initiative zusammen.

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